29|08|2016 Am letzten Tag meines Urlaubs habe ich gestern zum krönenden Abschluss von sehr entspannten Ferienwochen tief in meiner Weinschatzkammer-Truhe gekramt und eine besondere Riesling Spätlese des Jahrgangs 2003 vom Weingut Dr. Crusius aus Traisen an der Nahe heraus geangelt. Den Weinen des Jahres 2003 mit seinem sehr langen und heißen Sommer (ich erinnere mich noch, dass wir aufgrund der zum Teil unerträglich hohen Temperaturen sogar einige Nächte auf unserer Terrasse im Hof geschlafen haben) wurde damals schnell prognostiziert, aufgrund der im Vergleich zu einem normalen Vegetationsjahr weitaus geringeren Säurewerte nicht sehr lagerfähig zu sein. Vom Grundsatz her wohl richtig, aber die 2003er Goldkapsel-Spätlese von Winzer Dr. Peter Crusius aus der Lage Traiser Rotenfels (siehe Foto unten) beweist einmal mehr, wie wenig sinnvoll es ist, alle Winzer und Weine nach einer allgemeinen Jahrgangsbewertung über einen Kamm zu scheren.
Der bis heute 13 Jahre lang gereifte Wein wurde beim damaligen Verkauf vom Winzer, der dem VDP Nahe-Ahr angehört, mit einer Goldkapsel bestückt und damit als besondere Spätlese des Hauses gekennzeichnet. Die einst üppige Süße der Spätlese hat sich geschmacklich inzwischen auf Kabinett-Niveau eingependelt, der Riesling ist noch ungemein frisch und saftig, duftet nach reifer Aprikose, einer Spur Honig und Eukalyptus. Er entfaltet auf der Zunge eine rauchige Herbe sowie Aromen von Kräutern, weißer Schokolade und Limone und beeindruckt speziell mit einem sehr frischen, durch Grapefruit-Aromen geprägten lang anhaltenden Abgang. Top - gerade für einen 2003er! Meine Meinung: Locker auch heute noch mindestens 92 Parkerpunkte wert.
In der Bildmitte: die Weinbergslage Traiser Rotenfels. Foto: DWI |
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