13|09|2015 Im vorhergehenden Beitrag habe ich Dir mein Rezept für Indonesian Drumsticks mit Paprika-Mango-Sambal verraten - doch was nützen Trommelstöcke ohne Trommeln? Genau! Deshalb schiebe ich jetzt schnell - tateratata - mein Rezept für Indonesian Drums nach, in denen unter anderem Mango-Chutney, Paprika-Sambal, Acar, Limonenhuhn und Ketjab zum Einsatz kommen.
Streetfood & Sambal lautet das Thema des Foodblogger-Wettbewerbs, den Claudia Zaltenbach vom Foodblog Dinner um Acht zusammen mit der Gourmet Gallery für die diesjährige Frankfurter Buchmesse veranstaltet. Dort ist Indonesien das Gastland. Bereits für den Wettbewerb eingereicht habe ich mein Rezept für Indonesian Drumsticks mit Paprika-Mango-Sambal - und zu denen gibt es nun einen Nachschlag, und zwar in Form des Rezeptes für Indonesian Drums mit Mango-Chutney und Limonenhuhn, Paprika-Sambal, Acar und Ketjap.
Während der heißen Experimentierphase für die Entwicklung des Trommelstöcke-Rezeptes türmte sich in meiner Mini-Küche ein kleiner Berg von allerlei Lebensmitteln auf, von denen ich einige für das Gericht verwendete, andere aber auch nicht. Beim Anblick dieser überzähligen Zutaten sowie einiger Reste von Sambal, Ketjap-Huhn und Acar, die von der Drumstick-Produktion übrig waren, kam mir dann der Gedanke für eine „Zweitverwertung“. Die Idee: Ich bastle aus den Zutaten und Resten ein weiteres Gericht. Aber was? Hm? Übrig gebliebene Zutaten türmen sich in meiner Küche auf? Auftürmen? Ja, genau! Ich forme einen kleinen Turm daraus, ich überführe die Speise-Elementen aus der indonesischen Küche in die Form eines Appetithäppchens aus der klassischen französischen Küche. Also: Die Idee für ein Canapé war geboren!
Schicht für Schicht: Bunte Inonesian Drums | Indonesische Trommeln
Kurz nachdem ich Anfang der vergangenen Woche meine Rezept für die Drumsticks fertiggestellt und im Blog veröffentlicht hatte, machte ich mich also an die „Auftürmarbeit“: Beim Bau des Cocktailhappens, der kalt serviert wird, setzte ich bei den Elementen für die Drumstick-Füllung an (Paprika-Sambal, Acar und Hühnerbruststückchen) und fügte einige andere hinzu, zuvorderst ein Mango-Chutney. Als Boden kommt saftiges Pumpernickel, das leicht in Öl angeröstet wird, zum Einsatz, die Deckschicht bilden Sesamkörner. Da ich bei den ersten Versuchen den Farbwechsel im Türmchen wegen des Ketjap-Huhns (zu dunkel) optisch nicht vollständig überzeugend fand, trennte ich die Elemente Huhn und Ketjap wieder: Die sehr fein gehackten Hühnerbrust-Stückchen bleiben hell und werden nur mit etwas Limonensaft, Limonengras-Scheiden und Salz aromatisiert. Das Ketjap färbt nun zerstoßene Mais-Amaranth-Waffeln dunkel.Soweit geplant, soweit gut. Allerdings: Weder habe ich hohe Vorspeisenringe mit einem kleinen Durchmesser von 3,5 bis maximal 4 Zentimetern zur Hand, noch fand ich auf die Schnelle eine Quelle zum Kauf gefunden. Ich greife für das Rezept also auf meine verfügbaren Ringe (Durchmesser 7 cm, Höhe 3,5 cm) zurück, was die Canapé-Tauglichkeit (leicht mit einem oder zwei Bissen und ohne Besteck zu essen) zunichte macht. Aus den Cocktail-Türmchen sind Trommeln geworden.
Meine kleinen Indonesian Drums mit Mango-Chutney, Paprika-Sambal, Acar, Ketjab und Limonen-Hühnchen sind nun nicht mehr uneingeschränkt Finger- und Streetfood tauglich, da sie nicht “aus der Hand” zu essen sind. Auch die Zubereitung in nur 60 Minuten (wie in der Wettbewerbsausschreibung gefordert) ist aufgrund der filigranen Aufschichtungsarbeit wohl nicht zu schaffen. Aber hey: Die Indonesian Drums schmecken so gut, dass ich sie hier trotzdem präsentiere!
Rezept für Indonesian Drums
ZUTATEN & ZUBEREITUNG | für 8 Indonesian Drums
Sambal | ca. 10 Min. plus 30 Min. Einkochzeit
- 100 g rote Paprika
- 5 rote Chili-Schoten
- 1 Knoblauchzehe
- 1/2 Schalotte (alternativ kleine rote Zwiebel)
- 1 TL Speiseöl
- 2 EL Reisessig
- 75 ml Wasser
- 75 g Zucker
- 1 Pimentkorn
- 1/2 TL Salz
- ca. 40 ml Mango-Nektar
- 1 Limone
- Die Paprika waschen und entkernen, die Chilis waschen und vier der Schoten entkernen, eine darf die Kerne behalten. Paprika und Chilis klein hacken, entweder mit dem Messer oder mit dem Blitzhacker.
- Knoblauch und Zwiebel schälen und ebenfalls klein hacken. In einem Topf in etwas Öl erhitzen. Die Paprika und Chili-Stücke dazugeben. Anschmoren, dann zusammen mit Reisessig, Wasser, Zucker, den im Mörser zerriebenen Pimentkörnern, Salz, 25 ml Mango-Nektar und den Limonensaft aufkochen. Hitze sofort herunter stellen und das Sambal rund 30 Min. mit offenem Deckel auf rund die Hälfte der Flüssigkeitsmenge reduzieren.
- Zum Abschluss mit ein wenig Mango-Nektar und Limonensaft abschmecken und nochmals kurz eindicken lassen.
Acar Ketiman | ca. 20. Min.
- 1 Salatgurke
- 2 Möhren
- 1 rote Chili-Schote
- 1 kleine rote Zwiebel
- 1 Knoblauchzehe
- 1 Stück frischen Ingwer (1,5 x 1,5 cm)
- 1-2 EL Speiseöl
- 1 TL Kurkuma*
- 1 TL Korianderkörner*
- 20 ml Reisessig*
- 1 EL Zucker
- 1 TL Limonensaft
- Die Salatgurke schälen, längs halbieren und die Kerne und das weiche Fruchtfleisch mit einem Teelöffel herauskratzen. Die Gurke in kleine Würfel (ca. 5 x 5 mm) schneiden. Die Stücke in ein Sieb geben und salzen, damit die Gurke entwässert. Die Möhren schälen und in dünne Stifte (Länge ca. 1,5 cm) schneiden. Die Chili-Schote waschen, entkernen und fein hacken.
- Die Zwiebel, die Knoblauchzehe und das Ingwerstück schälen und fein würfeln. Knoblauch und Ingwer zusammen mit dem Kurkuma und den Korianderkörnern in einem Mörser zu einer Paste verreiben. Das Öl in einem Topf erhitzen und die Paste darin anschmoren. Dann die Zwiebel- und Möhrenstücke dazugeben und kurz anrösten. Reisessig, Zucker, Limonensaft und die Chilistücke in den Topf geben, einmal aufkochen und den Topf von der Flamme nehmen. Die Gurkenstücke einrühren, abschmecken (Limonensaft, Reisessig, Salz) und das Acar abkühlen lassen.
Limonen-Huhn | ca. 10 Min.
- 250 g Hühnerbrust
- Speiseöl (Sesam oder Mohnöl)
- 1/2 Limone
- 1 Stange Zitronengras
- Salz
- Die Hühnerbrust in feine Streifen schneiden, die Blätter Zitronenmelisse fein hacken und aus dem Stängel Zitronengras das weiche untere Innere herausschälen und in feine Ringe schneiden.
- Die Hühnerbruststreifen in etwas Öl bei mittlerer Hitze fertig braten. Den Herd ausschalten, 1 TL Limonensaft und die Zitronengrasringe dazugeben und salzen. Die Hühnerbruststreifen aus der Pfanne nehmen und im kleinere Stücke (max. 5 mm) schneiden. Nochmals mit etwas Limonensaft und Salz abschmecken.
Mango-Chutney | ca. 10 Min.
- 1 Mango
- 1 rote Chili
- 2 EL Limonensaft
- 1 EL Zitronenmelisse-Blätter, gehackt
- Die Mango in feine Würfel (max. 5 mm) schneiden (Videoanleitung zum Mango-Schneiden siehe z. B. hier). Die Chili-Schote entkernen und in feine Ringe schneiden. Die Mangowürfel mit dem Chili, Limonensaft und den gehackten Blätter der Zitronenmelisse mischen.
Mais-Amaranth-Ketjap-Brösel | 5. Min.
- 3 Mais-Amaranth-Waffeln
- ca. 6 EL Ketjap Manis*
- Die Mais-Amaranth-Waffeln in einem Mörser zerstoßen und mit dem Ketjap verrühren.
Drums | 30. Min.
- 8 Pumpernickel-Scheiben
- 2 EL Kürbiskernöl
- 2 EL Mohn- oder Sesamöl
- 8 EL weiße Sesamkörner
- 1 EL feinen Mascobado-Zucker
- 3-4 rote Chili-Schoten, entkernt
- Aus den Pumpernickel-Scheiben mit einem Vorspeisering 8 Kreise ausstechen. Jeweils 1 EL Kürbis und Mohn- oder Sesamöl in eine Pfanne geben, erhitzen und darin die Pumpernickel-Kreise kurz anrösten. Die Kreise dann als Boden für die Indonesien Drums in die 8 Ringformen geben.
- Jetzt wird geschichtet: Zuerst verteile eine etwas stärkere Schicht Acar auf die Pumpernickel-Kreise, dann darauf ungefähr gleich starke Schichten vom Limonen-Huhn, von den Waffel-Kejap-Bröseln und vom Mango-Chutney. Darauf streiche eine Schicht Sambal und bedecke diese gleichmäßig mit einer dünnen Schicht Sesamkörner, die Du zuvor mit dem Mascobado-Zucker vermischt hast.
- Zu guter Letzt mit einem kleinen Gas-Flambierbrenner noch die Sesamdeckschicht vorsichtig überflämmen - fertig.
Kai, was soll ich sagen? Das ist ein Knaller!
AntwortenLöschenDanke!
Vielen lieben Dank!
LöschenDas Rezept entstand quasi als "Restverwertung" aus meinen Indonesian Drumsticks. Sieht aber gar nicht mehr nach Resteessen aus, gell! Kleiner Nachteil der Drums: Die Schichtarbeit erfordert neben Fingerspitzengefühl auch Zeit. Das für viele Leute zu bewerkstelligen, ist in 60 Minuten wohl nicht zu schaffen. Sei's drum - das Rezept musste raus! :-)
Wir sehen uns auf der Buchmesse - die Kochshow schaue ich mir auf jeden Fall an!
Kai
sieht wirklich toll aus. Da wirst du wohl ein wenig üben dürfen, um schnell zu schichten. Oder du baust gleich eine Pauke auf, in einem Tortenring, die du dann in kleine "Kuchenstückchen" auf Bananenblättern servierst.
AntwortenLöschenDanke! Das mit den "Kuchenstückchen" ist keine schlechte Idee, das könnte sogar - ein superscharfes Schneidmesser vorausgesetzt - funktionieren. Muss ich mal ausprobieren.
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