04|12|2015 Äpfel und Kölsch, wie passt das denn zusammen? Sehr gut! Wer (wie ich) einige Jahre in der Kölner Bucht gelebt hat (oder noch lebt), der weiß: Entlang des Vorgebirges, das die Kölner Bucht zwischen Köln und Bonn westlich begrenzt, ist der Obstanbau weit verbreitet, und Kölsch gehört zu dieser rheinischen Region wie das Amen in der Kirche. Da bei mir vor kurzem ein Paket mit einigen Äpfeln der Marke Kanzi sowie der Aufforderung ins Haus flatterte, an einem Rezeptwettbewerb teilzunehmen, reaktiviere ich heute ein Rezept, das ich einst als Gastbeitrag für den Foodblog Sugarprincess von Yushka verfasste und das Äpfel und Kölsch vereint: Es gibt Äppelschiev im Kölschteigjäckchen - also Apfelscheiben im Bierteigmantel.
Rezept für Apfelscheiben im Bierteigmantel
Zutaten | für 4 Personen
- 4 mittelgroße, säuerliche Äpfel
- 150 g Mehl plus 5 EL Mehr zusätzlich
- 125 ml kühles Bier
- 2 Eier
- 3 EL Puderzucker oder alternativ Ahornsirup
- 1/2 Vanilleschote
- 1 Prise Salz
- Puderzucker zum Bestäuben
- 1 l neutrales, hoch erhitzbares Speiseöl
Zubereitung | ca. 40 Min. plus 30 Min. Ruhezeit
- Schäle zunächst die Äpfel, dann entferne mit einem Apfelausstecher das Kerngehäuse, Stiel und Blüte. Kein Ausstecher zur Hand? Macht nichts, Du kannst die Äpfel auch mit einem spitzen Messer entkernen. Schneide dann die Äpfel in 1 Zentimeter dicke Scheiben mit Loch.
- Als Nächstes trenne die Eier. Schlage das Eiweiß zu Schnee und stelle diesen kurz in den Kühlschrank. Halbiere jetzt die Vanilleschote, schneide eine Hälfte auf und kratze das Mark heraus.
- Verschlage nun mit einem Handmixgerät das Eigelb mit dem Vanilleschotenmark, dem Zucker, dem kühlen Bier und einer kleinen Prise Salz. Dann rühre das Mehl ein, bis Du einen glatten Teig in der Rührschüssel hast. Diesen lässt Du nun mindestens 30 Minuten (bis zu 60 Minuten) quellen. Zu guter Letzt hebe den Eischnee vorsichtig unter den Teig, der leicht zähflüssig und - durch den untergezogenen Eischnee - etwas luftig sein sollte.
- Erhitze nun das Öl in einem schweren Topf oder in einer Fritteuse auf rund 170 Grad. Alternativ ist es auch möglich, die Apfelscheiben in einer Pfanne mit viel Fett auszubacken. Die fünf Esslöffel Mehl breite auf einer einem tiefen Teller aus.
- Wälze jede Apfelscheibe zuerst im Mehl, ziehe sie dann durch den Teig und lege die Ringe im Teigmantel nun z. B. mit Löffel und Gabel vorsichtig in das heiße, aber nicht zu heiße Fett (sonst werden die Apfelringe zu schnell zu dunkel). Das Gargut sollte schwimmend und portionsweise ausgebacken werden, je nach Größe des Topfes wirst Du drei bis vier Ringe auf einmal ausbacken können. Wende die Ringe zwischendurch ein bis zweimal um und fische zwischendurch mit einer kleinen Schaumkelle abgefallene Teilkrümel aus dem heißen Fett. Haben die Äppelschiev im Kölschteigjäckchen eine schöne goldgelbe Farbe angenommen, sind sie fertig, das dauert ca. 3 Minuten.
- Die fertigen Apfelscheiben mit Puderzucker bestäuben und warm servieren.
Eine rheinische Kringelei: Äppelschiev im Kölschteigjäckchen. |
Tipps
Du kannst kein Kölsch fernab der Domstadt bekommen? Macht nichts: Kölsch ist ok, es darf aber auch ein anderes obergäriges Bier Gebräu sein, zum Beispiel ein fruchtiges Weizenbier. Das Bier darf auch ein alkoholfreies sein. Von einem herben Pils rate ich ab, das könnte den Teig zu bitter machen.
Der Apfel sollte säuerlich und fest sein. Beim ersten Ausprobieren des Rezeptes griff ich zu Boskoop, der aber die Hitze beim Fritieren nicht gut wegsteckte und zu Apfelmus wurde. Gut geklappt hat das Rezept unter anderem mit den Apfelsorten Braeburn und Nicoter. Letzteres ist einer Kreuzung aus Gala und Braeburn, die unter dem Markennamen Kanzi gehandelt wird.
Pimp my Apfelringe im Teigmantel: Wer mag, der serviert dazu Vanillesoße oder Vanilleeis und / oder ein Mus aus roten Beeren. Eine Variante für Erwachsene ist es, die Apfelringe kurz in Rum oder Vin Santo zu tauchen, bevor diese im Mehl gewendet, in den Teig getaucht und dann ausgebacken werden. Die Ringe immer sofort warm verzehren. Diese im Ofen über längere Zeit warmhalten, ist nicht zu empfehlen, da der Teigmantel dann labbrig wird.