Die 99er Rosenheck Auslese ist, wie Helmut Mathern war: nie laut und plakativ, nie vordergründig und effekthascherisch, sondern auf das Eleganteste ausbalanciert und in sich ruhend wie ein Gebirgssee, unter dessen ruhiger, das Blau des Himmels widerspiegelnder Oberfläche sich ungeahnte Tiefen verbergen. Nur eine dezente Mandelnote in der Nase weist auf das hohe Alter der Auslese hin, deren Süße wie ein Kabinett anmutet. Auf der Zunge entfalten sich Aromen von Pfirsich, Zitrus und Salbei, eine leichte Herbe wie von Bitterorangen und eine sehr dezente Honignote. Gönnt man dem Riesling, dessen Trauben auf skelettreichem Grauschiefer-Sedimentgestein heran wuchsen, im Glas noch etwas Luft, gesellen sich feine Ananas-Anklänge dazu.
Unglaublich, dass diese Auslese bereits 17 Jahre auf dem Buckel hat - der beeindruckender Nachlass eines Nahewinzers, der mich zu seinen Lebzeiten durch seine Bescheidenheit und sein tiefes, aber völlig unaufgeregtes Verhältnis zu seiner Arbeit nicht minder beeindruckt hat.
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