22|11|2024 Der neue Gault&Millau Weinguide 2024* ist da und hält für die Weinbauregion Nahe zwei besondere Auszeichnungen bereit: Als "Weinpersönlichkeiten des Jahres" hat das Gault&Millau-Team Werner und Frank Schönleber vom Weingut Emrich-Schönleber aus Monzingen auserkoren: "Das kompromisslose Qualitätsstreben im Weinberg von Werner und Frank Schönleber, vor allem im Keller, verdient unsere denkbar höchste Anerkennung. Jahr für Jahr erschaffen sie Wein-Ikonen, die in punkto Finesse, Filigranität und wohltuender Zartheit alles überragen. Mit ihren Weinen setzen die Schönlebers die elegante, spannungsvolle Lebhaftigkeit des Nahe-Riesling rund um den Globus genussvoll in Szene", loben die Weinkritiker. Das Weingut Emrich-Schönleber steigt im Gault&Millau Weinguide 2024 zudem in die "Hall of Fame" der zwölf besten Weingüter Deutschlands (5 rote Trauben) auf.
Seit 2005 führten Werner und Frank Schönleber das Weingut gemeinsam. Der 71-jährige Senior ist noch immer top fit und trägt vor allem in Weinberg weiterhin einen wichtigen Teil zum Erfolg des Weingutes bei. Die Leitung des Weingutes liegt seit 2018 bei Frank Schönleber (43). Der Diplom Ingenier für Weinbau und Oenologie versteht sich dabei zuallererst als handwerklicher Winzer, der die Nähe zur Natur sucht und dessen Leidenschaft der Arbeit in den Reben und im Keller gilt. Das Weingut bewirtschaftet aktuell 22 Hektar Rebfläche, davon sind 88 Prozent mit Riesling bestockt. Für die Leistung von Familie Schönleber in der Weinwelt ist das Gault&Millau-Team voll des Lobes: "Eingebettet zwischen den Top-Lagen Halenberg und Frühlingsplätzchen liegt der malerische Weinort Monzingen. Dass bei der bloßen Erwähnung dieser beiden Weinberge heute Genießerinnen und Genießern aus aller Welt das Wasser im Mund zusammenläuft, ist einer Familie zu verdanken: den Schönlebers. Schon ihre Vorfahren, die Emrichs, hatten sich an diesem besonderen Ort seit Mitte des 18. Jahrhunderts dem Weinbau gewidmet.
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Werner und Frank Schönleber. |
Zehn Namen, die man sich merken sollte!
Auch in der Auszeichnungskategorie "Next Generation" konnte ein Winzer von der Nahe überzeugen: Mit dieser Auszeichnung werden junge Winzerinnen- und Winzer gewürdigt, die jüngst den Betrieb der Eltern übernommen haben, mit ihnen zusammenarbeiten oder ein eigenes Weingut gegründet haben. An der Nahe konnte Johannes Forster vom
Weingut Forster in Rümmelsheim den „Next Generation“-Preis ergattern. Margit und Georg Forster, deren Weingut dem Ecovin Verband angehört, gehören zu den Pionieren des ökologischen Weinbaus an der Nahe. Fortgeführt wird dieser Ansatz von Sohn Johannes Forster. Gemeinsam bewirtschaftet die Winzerfamilie an der unteren Nahe rund 20 Hektar Rebfläche in Rümmelsheim, Burg Layen, Dorsheim und Laubenheim. Die Verantwortung für den Ausbau im Keller des Familienweingutes übernahm Johannes Forster im Jahr 2011 im Alter von gerade einmal 18 Jahre. Die Moste aus den Weinbergen, die bereits seit über 30 Jahren ökologisch bewirtschaftet werden, verarbeitet Johannes Forster im Keller "sehr kleinteilig", wie er im Interview mit der Gault&Millau-Redaktion verrät: "Jeder noch so kleine Weinberg bekommt seinen eigenen Tank oder Fass. Wir versuchen, den Charakter eines einzelnen Weinbergs herauszuarbeiten, um dann später über das Zusammenbringen der verschiedenen Partien unseren Weinen den letzten Schliff zu geben." Die Leidenschaft für den Erhalt eines lebendigen natürlichen Bodens hat Johannes Forster von seinem Vater Georg geerbt: "Die Belebung unseres Bodens, durch den selbst hergestellten Kompost und den damit verbundenen Humusaufbau ist ein entscheidender Teil, um in Zukunft ohne Bewässerung auszukommen und der stärker werdenden Hitze zu trotzen."
Weitere Preisträger in dieser Kategorie aus anderen Weinbaugebieten sind: Joscha Dippon (Württemberg), Sophie Egert (Rheingau), Daniel Gehlen (Mosel), Johannes Gröhl (Rheinhessen), Cecilia Jost (Mittelrhein), Lea Kreuzberg (Ahr), Florian Kuhn (Baden), Benedikt May (Franken) und Matthias Schuh (Sachsen).
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Johannes Forster. |
Weitere im Gault&Millau Weinguide aufgeführte Spitzenbetriebe an der Nahe
Erneut mit fünf roten Trauben ausgezeichnet wurde das Weingut Dönnhoff (Oberhausen an der Nahe). Fünf schwarze Trauben konnte das Weingut Schäfer-Fröhlich (Bockenau) verteidigen. Mit vier Trauben folgen auf dem Fuße die Weigüter: Diel (Burg Layen), Gut Hermannsberg (Niederhausen), Dr. Crusius (Traisen), Korrell (Bad Kreuznach-Bosenheim), Kruger-Rumpf (Münster-Sarmsheim), Lindenhof (Windesheim) und Prinz Salm (Wallhausen.
Gault&Millau Weinguide 2024: Alle Auszeichnungen im Überblick:
- WEINPERSÖNLICHKEITEN DES JAHRES: Werner & Frank Schönleber I Weingut Emrich-Schönleber, Nahe
- KOLLEKTION DES JAHRES: Martin Waßmer, Baden
- KELLERMEISTER DES JAHRES: Nicolas Frauer, Juliusspital, Franken
- GENOSSENSCHAFT DES JAHRES: Becksteiner Winzer, Baden
- HÖCHSTER NEUEINSTEIGER DES JAHRES: Simon Hornstein I Hornstein am See, Württemberg
- VISIONÄRE DES JAHRES: Tobias Kreis & Ivan Giovanett I Weingut Sorentberg, Mosel
- HANDSCHRIFT DES JAHRES: Tomislav Markovic, Baden
- IMPULSGEBER DES JAHRES: Ulrich Mell, Pfalz
Der Gault&Millau Weinguide Deutschland 2024 präsentiert wie gewohnt die aktuellen Kollektionen von über 650 Weinbaubetrieben und bietet Inspiration und Orientierung zugleich: Er führt kompetent und genussvoll zu den besten Winzerinnen und Winzern des Landes. Ob Newcomer, Wiedererstarkte oder Ikonen – jeder Betrieb von Bedeutung findet sich in diesem Standardwerk. Gault&Millau stellt neben den bewährten Top-Listen mit den besten Weinen Deutschlands auch erstmals Raritäten der Winzerinnen und Winzer aus der diesjährigen Sonderverkostung vor. In der Rubrik „Fill the Fridge“ sind Weine gelistet, die bis 15 Euro kosten, und die ab sofort große Trinkfreude bereiten.
Zeitgleich mit der Präsentation des Großen Gault&Millau Weinguide Deutschland 2024 gehen die aktuellen Ergebnisse aus dem Weinguide in der Gault&Millau-App live: Sie präsentiert alle aktuellen Verkostungsergebnisse, Themen, Porträts, Empfehlungen und viele Projekte aus benachbarten Genusswelten. Die Leserinnen und Leser haben mit einem persönlichen Zugangscode im Buch (kostenfreien) Zugang zu allen digitalen Medien des Verlages. Die App-Variante gibt es auch in englischer und italienischer Sprachfassung die ab sofort große Freude bereiten.
Randnotiz: Die Gault&Millau-Methode
Verkostet wird in Panels von vier bis sechs ausgewiesenen Profis der deutschen und internationalen Weinbranche, die im Buch vorgestellt werden, sowie geladenen Gästen, die als zusätzliche Expertinnen und Experten die Verkostungen mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung ergänzen. Geleitet und strukturiert werden die Verkostungen von Dr. Hannah-Fink Eder, Verlegerin und Otto Geisel, Leiter des Verkosterteams und vereidigter Sachverständiger für Weinbewertung. Alle Verkostungen finden blind, in Rebsorten-, Jahrgangs- und Qualitätsklassen eingeteilt, statt.
Dein Beitrag war ein wahres Juwel. Ich schätze die Mühe, die du hineingesteckt hast!
AntwortenLöschenVielen Dank, das freut mich zu hören!
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