Gewiss keine Strafarbeit: Jahrgangsprobe im Gut Hermannsberg


Etikett eines Ortsweines des Gutes Hermannsberg in Niederhausen an der Nahe


23|05|2014   „Jahrgangsimpressionen“ - unter diesem Titel lädt das Gut Hermannsberg in Niederhausen an der Nahe von Donnerstag, 29. Mai, bis zum Sonntag, 1. Juni, zur Präsentation des neuen Jahrgangs 2013 ein. Während der 29. Mai für eine kommentierte Weinprobe (14 Uhr, nur mit Anmeldung) mit Kellermeister und Betriebsleiter Karsten Peter reserviert ist, findet an den drei Folgetagen die offene Tischpräsentation der neuen Weine statt, und zwar jeweils von 10 bis 18 Uhr. Weinfreunde dürfen sich mit gespannter Vorfreude auf den Weg nach Niederhausen machen, denn das 1902 als Königlich-Preußische Weinbaudomäne gegründete Gut hat sich in den vergangenen Jahren unter den neuen Besitzern aufgemacht, an alte Ruhmeszeiten anzuknüpfen.


Strafgefangene schuften im Namen des Rieslings

Gut Hermannsberg blickt auf eine lange, über 110 Jahre andauernde und bewegte Geschichte als Musterweingut und Kulturdenkmal des deutschen Weins zurück. 1902 gründete das preußische Königreich die Weinbaudomäne als Vorbildbetrieb an der mittleren Nahe. Strafgefangene bewegten damals hunderttausende Kubikmeter Erde, um die Spitzenlagen Kupfergrube und Hermannsberg im vulkanischen Felsgestein anzulegen. Beide Lagen gehören bis heute zu den besten Rieslinglagen der Welt. Rund 30 Hektar Weinberge gehören heute zum Gut Hermannsberg, und alle sind vom VDP als “Große Lagen” klassifiziert, so neben dem Hermannsberg und der Kupfergrube die Traiser Bastei, die Niederhäuser Kertz oder der Altenbamberger Rotenberg.

Gut Hermannsberg in Niederhausen an der Nahe
Gut Hermannsberg


Vom verblassenden zu neuem Ruhm: Gut Hermannsberg

Besonders im zweiten Drittel des vergangenen Jahrhunderts trugen die Weine der Domäne den Ruf des deutschen Rieslings in die Welt hinaus. Die Weine des vom Staat geführten Gutes erlangten Weltruhm, der renommierte Weinkritiker Hugh Johnson lobte den Betrieb als das vielleicht beste Weingut Deutschlands. Doch dieser Ruhm verblasse in den folgenden Jahrzehnten mehr und mehr. 1998 verkaufte das Land Rheinland-Pfalz das Gut in private Hände, 2009 wurden Unternehmer Jens Reidel und Dr. Christine Dinse die neuen Inhaber. Zusammen mit ihrem jungen und engagierten Kellermeister und Betriebsleiter Karsten Peter fanden sie in den vergangenen Jahren die richtigen Stellschrauben, um das einmalige Lagenpotential wieder deutlich hörbar in den Weinen zum Klingen zu bringen. Nach Jahren mäßigen Erfolges ging es unter der neuen Führung spürbar aufwärts, und zwar so deutlich, dass der Gault&Millau Weinguide Deutschland 2013 Karsten Peter zum „Aufsteiger des Jahres“ kürte und das Gut die vierte von fünf möglichen Bewertungstrauben zurück eroberte. 


MoToLogie-NEWSLETTER
Hol' Dir die neusten Rezepte, Storys & Tipps aus meiner Küche - klicke folgenden Link, und Du erhältst künftig nach Eingabe Deiner E-Mail den MoToLogie-Newsletter zugeschickt!

MODERNE TOPFOLOGIE | Der NEWSLETTER

Deine E-Mail wird nicht für andere Zwecke genutzt! Detaillierte Informationen zum Umgang mit Nutzerdaten findest Du in der Datenschutzerklärung.

Probieren: Die neuen Weine des Jahrgangs 2013

Karsten Peter hat in den vergangenen Jahren und speziell 2012 sehr ausdrucksstarke und lagentypische Rieslingen auf die Flasche gebracht und so dafür gesorgt, dass Gut Hermannsberg heute wieder in der Top-Five der Naheweingüter zu zählen ist. Wie das Weingutsteam mit dem nicht einfach zu handhabenden Jahrgang 2013 zu Recht gekommen ist, das lässt sich bei der zur Präsentation des neuen Jahrgangs vom 29. Mai bis 1. Juni erschmecken.


Service & Bezugsquellen
Dr. Christine Dinse hat zum 100. Geburtstag der ehemals königlich preussischen Weinbaudomäne ein prächtiges, das reich bebildertes Buch Gut Hermannsberg - Die Geschichte der königlich-preussischen Rieslingdomäne* herausgebracht, das nicht nur die ereignisreiche Geschichte des Gutes im Kontext zur deutschen Wein-, Kultur- und Zeitgeschichte beleuchtet. Mit Originalakten und Verkostungsnotizen, historische Karten, Fotos, Dokumenten und prächtigen Landschaftsaufnahmen zeichnet das großformatige Buch (28 x 29 cm) auf 270 Seiten eindrucksvoll den über 110 Jahre langen Weg vom „fiskalischen Musterweinberg“ zur Jahrhundertwende bis zum „Neuanfang“ als Gut Hermannsberg im Jahr 2009 nach. Lesens- und sehenswert! Das Buch Gut Hermannsberg - Die Geschichte der königlich-preussischen Rieslingdomäne* bekommst Du unter anderem hier*.

Links zu Amazon sind Affiliate-Links

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Kommentierst Du hier, dann gilt die Datenschutzerklärung. Diese findest Du wie folgt: Scrolle auf dieser Seite ganz nach unten und klicke unten in der Mitte auf das Wort Datenschutz.