Tesch: Im Grunde traditionell! Das Weingut Tesch feiert 300-jähriges Bestehen - eine Bestandsaufnahme

Winzer Dr. Martin Tesch


24|06|2023   Ups, bin ich ich hier tatsächlich richtig? Ist das doch kein Weinverkauf, sondern eine Kunstgalerie? Wer das alte Backsteinhaus Nummer 99 in der Naheweinstraße in Langenlonsheim durch die verglaste Front im Erdgeschoss betritt, darf durchaus überrascht sein. Denn nach Vinothek sieht es hier auf den ersten Blick (und auch auf den zweiten) nicht aus. Durchgängig weiß gestrichene Wände und ein kleiner Wandabschnitt aus Sichtbeton kontrastieren mit dem dunklen Holzparkettboden, das durch die große Glasfront einfallende Tageslicht und Streulicht von abgeblendeten Deckenleuchten tauchen den langen schmalen Raum in ein sanftes Licht. Die Möblierung ist karg, sehr karg: Linksseitig zieht sich ein Sideboard mit weißen Schiebetüren über die gesamte Länge des Raums, an den Wänden hängt vereinzelt moderne Kunst.
 

Ist das da Dracula auf dem Weinetikett?

Ja, im Haus Nr. 99 sucht man sie vergebens, die üblichen Bausteine einer Vinothek, wie man sie in vielen anderen Gütern findet. Mit Weinflaschen gefüllte hohe Regale, eine wuchtige Theke, bestuhlten (Steh-)Tische für die Weinprobe oder Fotos von Weinbergen an den Wänden: alles Fehlanzeige! Als wären sie nach einer Vernissage vergessen worden, stehen hier und da nur vereinzelt Weinflaschen und ein Ausschüttbehälter aus Schwarzglas auf dem Sideboard, das war’s! 

Haus Nummer 99 in der Naheweinstraße in Langenlonsheim: die Tesch-Vinothek.
Haus Nummer 99 in der Naheweinstraße in Langenlonsheim: die Tesch-Vinothek.


Moment, da ist noch etwas: Optischer Augenfänger und einziges weiteres Möbelstück in der Vinothek des Weingutes Tesch in Langenlonsheim an der Nahe ist ein wuchtiger alter Sekretär aus dunklem Holz, an der Wand daneben hängt ein altes Gemälde. Das in dunklen Farbtönen gehaltene Bild zeigt das Gesicht eines ernst dreinblickenden Mannes. Der Abgebildete wirkt, als wäre er dem Roman "Buddenbrooks" von Thomas Mann entsprungen. Zeigt das Gemälde einen Kaufmann und Vertreter des wohlhabenden Bürgertums der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, der seine Handelsgeschäfte an eben jenem Sekretär besiegelte, der jetzt unter seinem Porträt steht? "Bei einer Weinprobe in England wurde mir die Frage einst noch drastischer gestellt: ‚Why is Dracula on the label?‘ Also: ‚Warum ist Dracula auf dem Etikett‘", antwortet Martin Tesch mit einem Schmunzeln. "Aber das Ölgemälde zeigt nicht den ‚Fürsten der Finsternis‘, sondern Johann Martin Müller II, der unseren Betrieb in Langenlonsheim in der Mitte des 19. Jahrhunderts führte."

Johann Martin Müller II, die Gallionsfigur des Weingutes Tesch
Johann Martin Müller II, die Gallionsfigur des Weingutes Tesch.


Das Porträt des strengen Mannes erscheint wie ein Relikt aus grauer Vorzeit. Das es trotzdem an markanter Stelle in einer Vinothek hängt, die wie eine Galerie für zeitgenössische Kunst wirkt, ist bezeichnend: Es ist genau diese Zusammenführung von Altem und Neuem, von Tradition und Moderne, die sich wie ein roter Faden durch die DNA des Weingutes Tesch zieht. Traditionsverbundenheit als Wesensmerkmal eines Weingutes, das als eines der innovativsten in ganz Deutschland gilt, echt jetzt? Das mag auf den ersten Blick überraschen . . . aber nur auf den ersten.

Das Weingut (links) im Jahr 1988.
Schicksalsjahr 1877: Ein Feuer zerstört das Weingut.
Martin Müller III. errichtet die Gebäudes des Weinguts (links) in ihrer heutigen Form.


Ein Riesling, der das Weingut fast an die Wand fährt


Dr. Martin Tesch ist die elfte Generation im 1723 gegründeten Familienweingut. Als er im Jahr 1997 den Betrieb vom Vater übernimmt, stehen die Zeichen zunächst auf Sturm. In seinen rebellischen Jugendjahren war der Winzersohn, der mit 15 von zuhause auszog ("weil ich‘s dort echt vergeigt hatte"), tief in die regionale Punk-Szene abgetaucht. Dass die anarchistische Ader dieser Sturm- und Drang-Zeit auch nach Studium und Promotion noch pulsiert, zeigt sich, als Martin Tesch im Alter von 29 Jahren das Weingut übernimmt. Er beginnt peu à peu mit einer fundamentalen Neuausrichtung des Betriebs: Fast die Hälfte der 30 Hektar Rebfläche wird stillgelegt, bewirtschaftet werden nur noch die besten Weinlagen, auf denen nahezu ausschließlich Riesling wächst. Ein Schock für viele Stammkunden, denen Tesch weitere "Schreckmomente" nicht ersparte. Obwohl damals süßlich-fruchtiger Riesling im Trend liegt und "Easy Drinking" angesagt ist, stellte Tesch die Erzeugung von rest- und edelsüßen Weinen komplett ein.

Ein Wein, ein Statement: der Riesling Unplugged von Martin Tesch.
Ein Wein, ein Statement: der Riesling Unplugged von Martin Tesch. Fotos: Weingut Tesch


Zeitgleich pustet er mit Konzeptweinen wie dem "Riesling Unplugged", die alle in einem ungewöhnlichen und stark reduzierten Produkt- und Etikettendesign daherkommen, jedweden historisierenden, verschnörkelten und von Weinlaub umkränzten Drosselgassen-Weinkitsch aus den Betriebsräumen. Rein ins Kelterhaus lässt er hingegen jede Menge Rock ’n’ Roll: Gemeinsam mit dem Gitarrenhersteller Gibson tourte er mit der "Rolling Riesling Show" durchs Land, für das Metall-Festival "Wacken Open Air" kreiert er den "Full Metal Wine", für die Punkband "Die Toten Hosen" den Band-Riesling "Weißes Rauschen". Die ob dieser Neuerungen zum Teil extrem verstörte Stammkundschaft reagiert verschnupft bis bissig: "Durch diese deutsche Kehle wird kein Tesch-Wein mehr rinnen!", mit solchen zum Teil drastischen Bekundungen kappen etliche Kunden ihre Beziehung zum Weingut. "Fast die Hälfte unserer Stammkundschaft hat sich damals verabschiedet", erinnert sich Tesch an das Erdbeben, das der erste Jahrgang "Riesling Unplugged" im Jahr 2002 verursachte. "Da war richtig Feuer unterm Dach", so der 55-Jährige, der einräumt, dass er das nicht hatte kommen sehen. "Wir hatten damals ja noch mindestens 40 Weine auf der Karte stehen. Dass dann ein einziger davon, nämlich der Unplugged, das Image unseres Gutes dermaßen dekonstruiert, das kam schon überraschend."

Die Kapsel des Band-Rieslings der "Toten Hosen"
Die Kapsel des Band-Rieslings der "Toten Hosen".


Die Zeit nach der Unplugged-Erstauflage ist, wie Tesch eingesteht, kein Zuckerschlecken: "Wir hatten es ja nicht darauf angelegt, den Betrieb kaputtzumachen." Viele Kunden wendeten sich vom Weingut ab. Und was machte die Wein-Szene? "Die lachte sich zum Teil kaputt über uns", so Tesch. Und nun? Den Wandel stoppen, die Uhr zurückdrehen, alles auf Anfang setzen? Keine Option für Tesch: "Wir sind einen Schritt nach vorne gegangen und haben einen geknallt gekriegt. Okay! Nicht witzig! Aber das, was wir mit dem Riesling Unplugged eingeleitet haben, das war ja keine Spaßaktion von uns. Wir haben das ernst gemeint, wir stehen da mit unseren Überzeugungen dahinter." Eine davon ist: Um eine junge Zielgruppe für deutschen Wein zu interessieren, muss der Zugang zu diesem kleinteiligen, höchst individualisierbaren Getränk einfach sein, nicht kompliziert.

"Wir sind mutiger geworden, ja, und auch gelassener. Nach so einer Erfahrung ist es viel einfacher, Dinge anders zu machen.“
 
Tesch und seine Mitstreiter schlagen zu Beginn des neuen Jahrtausends deshalb die Richtung einer extremen Reduktion ein: weg vom Komplizierten, hin zum Einfachen. Das Weinportfolio wird extrem gestrafft und auf Riesling fokussiert, die Flaschenausstattung (später prämiert mit einem Reddot-Designpreis) modernisiert. Als einer der ersten deutschen Winzer führt Tesch für die Kennzeichnung seiner Riesling-Einzellagen eine Farbcodierung ein. Weitere Pionierleistungen: Zu Zeiten, als das für anderer Winzer noch völlig undenkbar ist, stattet Tesch sein komplettes Weinsortiment mit Drehverschlüssen aus. Ebenfalls frühzeitig sattelt er auf Flaschen aus Leichtglas um und stellt sich damit der (auch heute noch) verbreiteten Maxime entgegen, dass große Weine einen maximalen CO2-Fußabdruck erzeugen müssen, um Eindruck zu hinterlassen.


Tesch Lagenriesling im "Sixpack"


Im Rückblick steht für Martin Tesch fest: Die "Prügel", die das Weingut nach der "Riesling Unplugged"-Erstauflage kassiert hat, war vielleicht nicht schön, aber notwendig. „Es war nicht falsch, dass wir damals gefallen sind. Wir lagen richtig! Köche und Musiker waren die ersten, die das Potential des Unplugged erkannt und uns mit ihrem Support gerettet haben. Dann sind uns immer mehr neue Leute zugewachsen, und nach zwei, drei Jahren war die Kerbe ausgewetzt“, so der 55-Jährige, der die stürmische Phase von damals auch als großen Gewinn einstuft: „Die Freiheit, die man durch so etwas gewinnt, ist einfach viel, sehr viel wert. Wir sind mutiger geworden, ja, und auch gelassener. Nach so einer Erfahrung ist es viel einfacher, Dinge anders zu machen.“

Tesch . . . im Grunde (doch) traditionell  


Die im Weingut Tesch Schritt für Schritt vollzogene "Aufräumarbeit" und optische Modernisierung korrespondiert – und auf diesem Auge ist eine Vielzahl der damaligen Unplugged-Verächter blind – mit einer (Rück-)Besinnung auf die Blütezeit des deutschen Weinbaus, auf dessen qualitätsorientierte Wurzeln und auf die Nutzung traditioneller handwerklicher Weinbaumethoden. Die Konzentration auf die klassische aller deutschen Rebsorten, den Riesling, ist Tradition pur. Der Verzicht auf den Einsatz von Mineraldünger im Weinberg: Tradition. Ernte der Trauben ausschließlich von Hand: Tradition. Keine Zuckerzugabe zur Erhöhung des Alkoholgrades: Tradition. Keine Säuerung und Entsäuerung, keine Aromatisierung des Weins und keine neuen önologischen Verfahren bei der Weinbereitung: Tradition. Handwerklicher Ausbau im Keller inklusive Zeit zur Fass- und Flaschenreife: Tradition.

Dr. Martin Tesch mit dem Riesling zum Jubiläum 300 Jahre Weingut Tesch
Besonderer Geburtstag, besonderer Wein: Zum Jubiläum "300 Jahre Weingut Tesch" hat Dr. Martin Tesch einen einzigartigen und streng delektierten Riesling aus dem Jahrgang 2021 –  sozusagen die "Spitze der Spitze" –  abgefüllt, und zwar in limitierter Auflage und ausschließlich in Magnumflaschen.

 
Tesch ist also . . . traditionell? "Ja, im Grunde traditionell", so Martin Tesch – auch der bahnbrechende "Riesling Unplugged", der das Langenlonsheimer Weingut vor knapp über 20 Jahren zuerst umgeworfen und dann wieder auf die Spur gesetzt und aufgebaut hat. Es ist deshalb ebenso konsequent wie bedeutsam, dass auch heute noch das Gesicht jenes Vorfahren, dessen Porträt in der Vinothek hängt, auf allen Tesch-Weinetiketten abgebildet ist –  und nicht nur dort. Kaum ein zweites Gesicht steht so sehr für die Verbindung des Weingutes Tesch zur Historie wie das von Johann Martin Müller II, der im 19. Jahrhundert zur Blütezeit des deutschen Weinbaus den Grundstein für den unternehmerischen Erfolg des Gutes legte. Der einstige Betriebsführer ist so etwas wie die Galionsfigur des Gutes, und die Nutzung seines Porträts auf den Flaschenetiketten und Geschäftspapieren, auf der Homepage, bei Facebook und im Newsletter dokumentiert den Wesenskern der Tesch’schen DNA, den Nukleus des Tesch’schen Selbstverständnisses: die Zusammenführung und Verschmelzung von Alt und Neu, von Tradition und Moderne in einem zeitgemäßen Gewand.

Elf Winzergenerationen seit 1723: 300 Jahre Weingut Tesch


Wer mehr über Johann Martin Müller II, aber auch über die anderen Betriebsführerinnen und Betriebsführer und die historische Entwicklung des Weingutes Tesch erfahren möchte, der hat dazu 2023 besondere Möglichkeiten. Das Gut feiert in diesem Jahr sein 300-jähriges Bestehen. "Die Geschichte des Weinguts ist erstaunlich gut dokumentiert", so Martin Tesch, der zur Vorbereitung des Jubiläums die vielen historischen Dokumente durchstöberte, die hauptsächlich sein Vater und sein Onkel zusammengetragen hatten. Die Ergebnisse dieser Recherche-Arbeit präsentiert Tesch in gedruckter Form nicht in einem mehrere hundert Seiten dicken Buch, sondern in einer 26-seitigen Broschüre, die in Farbe und Form gestalterische Elemente der Lagenwein-Etiketten aufnimmt. Mit einer Kombination aus sehr kurzen Texten (die auch ins Englische übersetzt sind), historischen Fotos, Abbildungen von alten Dokumenten sowie grafischen Elementen zeichnet die Broschüre ein komprimiertes Bild der Weingutsgeschichte.

Historische Türklinke im Weingut Tesch
„Für uns ist unsere Geschichte nichts Abstraktes. Wir nehmen sie jeden Tag konkret in die Hand", so Martin Tesch. Ein Beispiel dafür: Das barocke Türschloss zum Wohnzimmer der Familie. Erstmals eingebaut am Ende des 18. Jahrhunderts, trägt es die Initialen des Gutsherrn (M.M. - Martin Müller) zusammen mit der Jahreszahl 1794. 1877 brannten die Gebäude am Marktplatz vollständig nieder. Das Türschloss überstand das Feuer – es wurde ins neue Haus eingebaut.


Ganz 'Tesch typisch' erfolgt dann eine Kombination des Historischen mit dem Modernen: Denn wer mehr erfahren möchte, hat die Möglichkeit, via Internet tiefer in die Geschichte des Weinguts einzutauschen. Auf Facebook und Instagram werden Abbildungen aus der gedruckten Broschüre mit Verlinkungen auf die Homepage des Gutes veröffentlicht. Im dortigen Blogbereich finden Leserinnen und Leser dann vertiefende Erläuterungen zur Weingutsgeschichte und dessen Persönlichkeiten, so zum Beispiel zur Galionsfigur Martin Müller II, zu Johann Baptiste Heckler, einer der spektakulären Persönlichkeiten in der Geschichte des Weingutes, zur besonderen Bedeutung der Frauen der Familie in der Betriebsentwicklung oder zur Elektrifizierung von Langenlonsheim, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts nicht nur eine elektrische Straßenbahn nach Langenlonsheim brachte, sondern auch Elektro-Lastfahrzeuge.

 
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Viele starke Frauen prägen die Geschichte des Weinguts Tesch


Napoleonische Kriege und die gesellschaftlichen Umwälzungen durch die Französische Revolution, zwei Weltkriege und der Wiederaufbau danach – elf Generationen von Winzerinnen und Winzern haben das Familienweingut Tesch durch wechselhafte Zeiten geführt. Die Weingutsgeschichte ist eng mit der europäischen Geschichte verknüpft, aber auch reich an Details, die im historischen Kontext überraschen. "Entgegen der Erwartung hat beispielsweise nicht immer der älteste Sohn des Bauern den Hof geerbt, sondern es kamen auch die Töchter zum Zuge", erzählt Martin Tesch.

Eine der bedeutenden Frauen aus der Betriebsgeschichte: 1909 erbt Katharina Müller den Besitz von ihrem Vater. Durch ihre Heirat mit Johann Tesch kommt das Weingut zu seinem heutigen Namen.
Eine der bedeutenden Frauen aus der Betriebsgeschichte: 1909 erbt Katharina Müller den Besitz von ihrem Vater. Durch ihre Heirat mit Johann Tesch kommt das Weingut zu seinem heutigen Namen. 


Bereits ganz am Anfang der dokumentierten Betriebsgeschichte nach 1723 wird der Hof zweimal an die Töchter vererbt. Später vermacht Martin Müller III 1909 den Betrieb an seine Tochter Katharina, durch deren Heirat mit Johann Tesch das Gut zu seinem heutigen Namen kommt. Nach dem Zweiten Weltkrieg ist es wieder eine Frau, nämlich Käthe Tesch, die mit ihren Kindern und einigen Helfern das Weingut durch schwere Zeiten führt und rettet. »Frauen spielten in jedem der drei Jahrhunderte eine große Rolle bei der Entwicklung und der Erhaltung des Weinguts«, so Martin Tesch. "Sie haben nicht nur mit gewirtschaftet, sondern selbstbewusst mitbestimmt – und dies schon vor gut 300 Jahren.

"Alle Betriebsleiter haben das Weingut in einem gewissen Grad auch stets neu erfunden."


Was alle Besitzer – egal ob weibliche oder männliche – eint, ist die Aufgabe: den Betrieb zu erhalten und an die nächste Generation weiterzugeben. Was sie unterscheidet, ist - neben den zeitlichen Umständen - die Persönlichkeit: "Alle meine Vorgängerinnen und Vorgänger", so Tesch, "haben den Betrieb nicht nur in ihrer jeweiligen Zeit geführt, sondern auch mit jeweils etwas anderen und eigenen Vorstellungen von Weinbau". In diesem Unterschied liegt aber auch eine Gemeinsamkeit: Denn vom ersten in den Urkunden erwähnten Winzer Johann Mattheß, der um 1723 für die Hofstelle verantwortlich war, bis zur aktuell elften Familiengeneration im Jahr 2023 "haben alle Betriebsleiter das Weingut in einem gewissen Grad auch stets neu erfunden", so Martin Tesch.
Impressionen aus der Tesch Vinothek
Impressionen aus der Tesch Vinothek.


Text & Fotos (soweit nichts anderes angegeben: Moderne Topfologie | Kai Brückner


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