Coleslaw - gegrillt & nicht nur kalt verrührt

 

Coleslaw vom Grill

25|06|2023   Coleslaw kennst du, aber gegrillten Coleslaw auch? Noch nicht? Dann bist du hier genau richtig, denn ich gebe dir eine Anleitung an die Hand, wie du dem beliebten Beilagen- und Salatgericht  auf dem Grill ratzfatz einen neuen und wohlschmeckenden Anstrich verpasst.

Mit seiner einfachen Zubereitung, dem erfrischenden Geschmack und der Vielseitigkeit als Beilage hat sich Coleslaw zu einem beliebten Gericht entwickelt, das in zahlreichen Küchen auf der ganzen Welt zu finden ist. Vor allem in den USA und anderen angelsächsischen Ländern ist Coleslaw quasi prototypisch für ein Barbecue. Besonders gerne wird Coleslaw dort als Beilage zu Gerichten wie Burgern, Sandwiches, Grillfleisch oder gebratenem Huhn serviert. Durch die Mischung aus knackigem Kohl, süßlichem Dressing und gelegentlichen Variationen wie Zugabe von Äpfeln, Rosinen oder Sellerie bietet der Salat einen erfrischenden Kontrast zu herzhaften Speisen.

Gegrillter Coleslaw
Gegrillter Coleslaw.


Die Zubereitung von Coleslaw ist recht einfach. Zunächst werden der Weißkohl und die Karotten gewaschen und dann entweder mit einem Messer oder einer Küchenmaschine in dünne Streifen geschnitten oder gehobelt. Anschließend werden die Kohlstreifen und Karottenraspel in einer Schüssel gesammelt. Für das Dressing werden typischerweise Mayonnaise, Essig, Zucker, Salz und Pfeffer verwendet. Das Dressing wird über den Kohl und die Karotten gegossen und gut vermengt, um sicherzustellen, dass alle Zutaten gleichmäßig bedeckt sind.


Warum Coleslaw auf den Grill hauen? Deshalb!


Der frische Geschmack und knackige Biss ist ein Charakteristikum von Coleslaw - das gehört so! Manchmal hat er vom letzteren aber auch ein Quäntchen zu viel - so jüngst bei uns. Häufig bereiten wir Coleslaw aus einem im Vergleich zu Weißkohl weicheren Spitzkohl zu, um von vorneherein dafür zu sorgen, dass die Struktur nicht zu knackig wird. Jüngst landete aber ein Weißkohl im Coleslaw und im Ergebnis hatte er für unseren Geschmack einen etwas zu deutlichen "Knack". Alles noch im grünen Bereich, alles essbar, also verputzten wir die Hälfte des Coleslaw zu unserem Grillgut.


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Gut gesättigt blickten wir nach dem Essen auf die noch halbvolle Schüssel Coleslaw. Was damit machen - sich morgen noch mal "durchbeißen"? Ähm, ich hätte da eine andere Idee! Auf dem Tisch stand ja auch noch ein kleines Edelstahl-Schüsselchen, in dem vorher Oliven lagen. Packen wir da doch Coleslaw rein und stelle es auf den Grill. Gas auf kleiner Stufe angedreht, Deckel zu und ab dafür. Wir grillen den Salat. Wie lange? Keine Ahnung, mal gucken, was geht. Erster Blick- und Geschmackstest nach 15 Minuten. Ja, schon gut. Die Farbe des Coleslaw hatte sich schon deutlich intensiviert, der Geschmack eine zarte Rauchnote angenommen und der Textur hin zum Weichen verschoben. Aber da geht noch was.

Coleslaw vor dem Grillen und danach
Coleslaw unten vor dem Grillen und oben danach.


Nach weiteren ca. 15 Minuten auf niedriger direkter Hitze und mit gelegentlichem Umrühren war der gegrillte Coleslaw dann ganz nach unserem Geschmack. Deutlich weicher, aber noch mit schönem Biss. Die Farbe hatte sich deutlich von Weiß ins Cremegelbe verschoben, die Süße intensiviert, eine zarte Senfnote ist hinzugekommen und über allem liegt eine feine rauchige Note. Bingo! Das schmeckt, dezent warm serviert als Gemüse oder auch kalt serviert als Salat, und zwar zu allem, zu dem auch nicht gegrillter Coleslaw passt, also zu Burgern und Sandwiches, Grillfleisch, Garnelen, Hühnernuggets und, und, und. Probier's mal aus. Der kleine Kniff, den Salat zu grillen, macht aus altbekanntem Coleslaw eine neue Komponente mit Überraschungseffekt und neuer geschmacklicher Intensität. Coleslaw gegrillt und nicht nur kalt verrührt - bei uns wird es das jetzt definitiv häufiger geben.


Coleslaw gegrillt


Rezept für gegrillten Coleslaw


Zutaten   |   für 4–6 Personen

  • 700 g Weißkohl (entspricht ca. ½ Kohlkopf)
  • 1 große Möhre
  • 1 kleine Zwiebel
  • 2 EL Agavendicksaft
  • 2 EL Aceto balsamico bianco*
  • 1 TL Dijon-Senf*
  • 100 g Mayonnaise (im besten Fall selbst gemachte)
  • 50 ml Buttermilch
  • ½  TL Piment d'Espelette* (alternativ 2 Msp. Cayennepfeffer)
  • feines Meersalz
  • schwarzer Pfeffer
  • 30 g glatte Petersilie


Zubereitung |  | ca. 20 Min. 

  1. Den Kohl putzen, entstrunken und ein ca. 800 g schweres Stück in sehr feine Streifen schneiden oder hobeln. Die Möhre waschen und ebenfalls in feine Streifen schneiden. Die Zwiebel schälen und fein würfeln. Alles in eine große Schüssel geben.
  2. Alle restlichen Zutaten mit Ausnahme der Petersilie zu einer Sauce verrühren und mit Meersalz und schwarzem Pfeffer würzig abschmecken. Über das Gemüse in der großen Schüssel gießen und alles einige Minuten mit den Händen kneten, damit die Weißkohlstreifen weicher werden. Abgedeckt min. 30 Min. (im besten Fall auch über Nacht) ziehen lassen. 
  3. Jetzt wäre der Coleslaw (mit etwas fein geschnittener glatter Petersilie darüber) im Prinzip servierfertig, doch wir halten ein und schmeißen nun den Grill an. Anvisierte Temperatur: niedrig, so um die 120 bis 160 °C. Fülle den Coleslaw in eine grilltaugliche Form bzw. grilltaugliche Formen um (z. B. Edelstahlschüssel, Pfanne oder kleine Töpfe aus Gusseisen, feuerfeste Keramikform). Auf die direkte Hitze des Grills stellen, Deckel zu und ca. 30. Min grillen. Ab und an umrühren. Der gegrillte Coleslaw ist fertig, wenn er farblich deutlich dunkler geworden ist, sich einzelne verschmörgelte Kohlstreifen zeigen und sich der Geschmack ins Süßliche, dezent Senfige und Rauchige verschoben hat. Zu guter Letzt noch die glatte Petersilie in kleine Stücke schneiden, über den Coleslaw streuen und dann servieren. 


Randnotiz

Coleslaw gilt als die amerikanische Version des Krautsalats, wobei es zwischen beiden schon Ähnlichkeiten, aber auch deutliche Unterschiede gibt. Der Hauptunterschied zwischen Coleslaw und Krautsalat besteht in der Zubereitung und den verwendeten Zutaten. Krautsalat wird aus fermentiertem Weißkohl hergestellt. Der Kohl wird zunächst fein gehobelt und dann mit Salz eingelegt, um eine Fermentation zu ermöglichen, bei der Milchsäurebakterien den Kohl zersetzen und ihn sauer machen. Dadurch erhält der Krautsalat seinen charakteristischen sauren Geschmack und die besondere Textur. Im Gegensatz dazu wird Coleslaw aus frischem rohem Weißkohl hergestellt und nicht fermentiert. Dadurch behält der Coleslaw seinen knackigen und frischen Geschmack. Zudem wird Coleslaw oft mit Dressings auf Mayonnaise-Basis zubereitet, während Krautsalat zumeist mit Essig oder saurer Sahne angemacht wird.

Übrigens: Der Begriff "Coleslaw" stammt vom niederländischen Wort "koolsla", was so viel wie "Kohlsalat" bedeutet. Dieser erfrischende Salat besteht hauptsächlich aus gehobeltem oder fein geschnittenem Weißkohl und Karotten. Vermutet wird, dass die niederländischen Gründer von New York den Krautsalat über den Atlantik brachten. Rezepte finden sich bereits in amerikanischen Aufzeichnungen aus dem 18. Jahrhundert. Eine Erfindung änderte später die Zubereitung des Salats in den USA für alle Zeiten: Mayonnaise. Seitdem ist sie unverzichtbarer Bestandteil der dortigen Rezepte.

Kohlköpfe
Foto: Natasha Skov


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