10|12|2019 Die besten Sekte aus der Rebsorte Riesling kommen 2019 von der Nahe. Beim jüngsten »Deutschen Sekt Award« des Weinmagazins VINUM machten zwei Naheweingüter den Doppelsieg im Bereich der Riesling-Schaumweine perfekt: In der Kategorie Riesling Sekt bis 36 Monate Hefelager holte sich der Riesling brut aus dem Weingut Emrich-Schönleber den ersten Platz, und in der Kategorie Riesling Sekt über 36 Monate Hefelager siegte der Lagensekt 2013 Kupfergrube Riesling extra brut aus dem Gut Hermannsberg.
Doppelsieg für Nahewinzer beim »Deutschen Sekt Award 2019«
Dass an der Nahe einige der besten Riesling-Weingüter der Welt beheimatet sind, ist mittlerweile weithin bekannt. Dass sich die hiesigen Winzer ebenso darauf verstehen, besten Schaumwein in die Flasche zu bringen, hat sich über die Grenzen der Region hinaus noch nicht ganz so weit herumgesprochen. Das könnte sich nun schnell ändern, denn zwei Nahe-Weingüter haben beim jüngsten »Deutschen Sekt Award«, der zum dritten Mal vom Weinmagazin VINUM und vom »Verband der traditionellen und klassischen Flaschengärer« veranstaltet wurde, einen bemerkenswerten Erfolg erzielt.
Frank Schönleber (l.) nimmt die Sieger-Urkunde von Harald Scholl, dem stellvertretender Vinum-Chefredakteur, entgegen. |
Knapp über 500 Sekte wetteiferten beim Sekt Award in sieben Kategorien um den Sieg, davon schafften es genau 130 Sekte nach der Vorrunde ins Finale. Die zwölf Verkoster der Experten-Jury, darunter Champagnerbotschafter Boris Maskow Nicole Retter vom Präsidium der Deutschen Sommelier Union, fühlten den Finalisten genauestens auf den Zahn, aber im Bereich Rieslingsekt kam kein anderes Weinbaugebiet an der Nahe vorbei. In der Kategorie Riesling Sekt bis 36 Monate Hefelager sprang der Rieslingsekt brut aus dem Weingut Emrich-Schönleber auf den ersten Platz, und in der Kategorie Riesling Sekt über 36 Monate Hefelager holte sich der 2013 Kupfergrube Riesling extra brut aus dem Gut Hermannsberg den Sieg.
Zweiter Sekt-Sieg in Folge für das Weingut Emrich-Schönleber
Die Sieger-Urkunden für die beiden erfolgreichen Naheweingüter brachte jüngst Wettbewerbsleiter Harald Scholl, stellvertretender VINUM-Chefredakteur, zusammen mit der ehemaligen Württemberger Weinkönigin und Redakteurin Theresa Olkus persönlich an die Nahe. Der Weg ins Monzinger Weingut Emrich-Schönleber war dabei ein altbekannter, denn bereits im Vorjahr konnte Winzer Frank Schönleber mit seinem Riesling brut den »Sekt Award«-Sieg in der Kategorie Riesling Sekt bis 36 Monate Hefelager erringen. »Zweimal hintereinander den Sieg in einer identischen Kategorie einzufahren, das ist bislang noch keinem anderen Sekterzeuger bei diesem Wettbewerb gelungen«, zollte Scholl seine Anerkennung für diese Titelverteidigung.
Am Rüttelpult mit der kommenden Partie Rieslingsekt: Frank Schönleber. |
»Den Riesling brut Sekt erzeugen wir bereits seit Jahrzehnten, aber bis vor kurzem haben wir ihn nie bei Wettbewerben angestellt. Dass wir nun gleich zweimal hintereinander mit ihm oben auf dem Siegertreppchen landen, freut uns ganz besonders«, verriet Winzer Frank Schönleber. Bereits seit 1990 versektet Winzerfamilie Schönleber im eigenen Weingut, dem aktuell prämierten Rieslingsekt wurde nach der Flaschengärung eine zweijährige Reifezeit auf der Hefe gegönnt. "Denn der Faktor Zeit ist, neben der Güte des Sektgrundweines, der entscheidende Faktor für die volle Entfaltung des Sektpotentials", so der Nahewinzer.
Gut Hermannsberg: Gleich auf Anhieb Spitzenplatz errungen
Besonders stolz ist man über den Sieg beim »Sekt Award« auch im Niederhäuser Gut Hermannsberg, denn auch hier gelang ein besonderes Kunststück: Gleich mit seinem allerersten Lagensekt, dem Kupfergrube Extra Brut Jahrgang 2013, errang das Weingut auf Anhieb den ersten Platz in der Disziplin Rieslingsekt über 36 Monate Hefelager. Ganze 66 Monate ließ Winzer Karsten Peter seinen ersten Lagensekt auf der Hefe schlummern. Nach dem langen Hefelager zeigte der Sekt aus der weltweit bekannten Lage Kupfergrube eine derart perfekte natürliche Balance, dass Karsten Peter auf jegliche Dosage verzichtete. Und das, obwohl der Sekt gerade einmal 1,6 Gramm (!) Restzucker hat, also knochentrocken ist. „Auch wenn auf dem Etikett Extra Brut steht, der Kupfergrube-Lagensekt ist ‚Brut Nature‘ im besten Sinne“, so der Betriebsleiter von Gut Hermannsberg.
Harald Scholl (l.) überreicht die Siegersekt-Auszeichnung an Winzer Karten Peter. |
Die siegreichen Riesling-Sekte von der Nahe
Riesling Brut, Weingut Emrich-Schönleber
- VINUM-Bewertung: 17,5 Punkte | Trinkempfehlung: 2019 bis 2022
- Preis: 16 Euro
- VINUM-Beschreibung: „Gewann auch im letzten Jahr den Titel: Zeigt sich sortentypisch, gelbfruchtig, Mirabelle, schöne Aromenvielfalt. Wirkt sehr sauber, frisch, klar und zart. Im Glas grüne Reflexe, am Gaumen zupackend, dezent süsslich, leicht röstig. Feine Würze, dabei saftig, wird mit jeder Minute an der Luft besser.
Schlossböckelheimer Kupfergrube Riesling Extra Brut Sekt 2013, Gut Hermannsberg
- VINUM-Bewertung: 18 Punkte | Trinkempfehlung: 2019 bis 2026
- Preis: 69 Euro
- VINUM-Beschreibung: Duftet fein nach frischer Brioche, gelber Steinfrucht, ein Hauch Vanille. Zeigt sich im Mund gelassen und fein gesetzt, lang, leicht oxidative Noten. Geht mit Luft auf, wird präsenter, zeigt getrocknete Kräuter, Tiefgang und feine Balance. Potenzial sehr hoch, nobel, mit hochfeiner Perlage und mineralischem Kern.
Die komplette Siegerliste mit allen Sieger-Sekten sowie den Zweit- und Drittplatzierten in den sieben Kategorien findest Du hier in der VINUM-Reportage zum Sekt Award 2019.