Los, los, Schuhe anziehen, wir besuchen Oma Leni! Für uns Kinder entfachte diese elterliche Aufforderung immer eine besondere Vorfreude. Denn unsere Oma Leni, die hatte ne eigene Pommes-Bude in Hattingen-Welper. Wenn bei uns zuhause also augenscheinlich die Küche kalt blieb und stattdessen ein spontaner Besuch bei Oma Leni angekündigt wurde, dann war klar: die Fahrt ging zur Bude „vonner Omma“. Suuuuuperklasse! Denn logo: Für uns Kinder gab‘s bei Omma Leni, die stets in einer blütenweißen Kittelschürze hinterm Tresen stand, ne Pommes Rot-Weiß mit Currywurst – aber so was von sicher und sowas von satt viel!
Donnerlüttchen – wat für nen Currysößken!
Einmal entfacht, ist die Faszination für dieses kleine Kultgericht in den Chromosomen fest verankert – und zwar für immer. Und ja: Ne' Currywurst, zu der im Erwachsenenalter im besten Fall noch nen kühles lekker Pilsken dabei kommt, ist und bleibt Balsam für die Seele. Wenn, ja wenn die Sauce stimmt, denn erst die macht eine einfache Wurst zum Kultklassiker Currywurst. Stimmt die Currysauce für den Imbiss-Klassiker nicht, dann können die Streicheleinheiten fürs Gemüt erheblich leiden und es is dann abba ganz fix Schicht im Schacht.
Hömma: Abhilfe schafft, wer‘s selber macht! Willst Du kein Tinnef inne Bude, dann machst Du die Sauce selbst. Und damit Du dafür nich‘ lang rumklamüsern musst, serviere ich Dir heute mein Rezept für Currysauce – erprobt und für sehr gut befunden von seit der Kindheit auf Currywurst geprägten Essern. Dat Sößken geht nicht ratzfatz und braucht ein wenig Zeit zum Einköcheln, belohnt dafür aber mit einem ebenso intensiven wie facettenreichen Geschmack, der wie von selbst da Ausruf auf die Zuge zaubert: „Donnerlüttchen – dat is mal nen Currysößken!“
Rezept für Currywurstsauce
- 1–2 weiße Zwiebeln (ca. 75 g)
- 1 Knoblauchzehe
- ca. 4–5 Cornichons (ca. 25 g)
- 2 EL Cornichon-Wasser
- 2 EL Sonnenblumenöl
- 2 EL Jaipur Curry (den roten Jaipur Curry* oder gelben Jaipur Curry*)
- 2 Msp. Cayennepfeffer
- 60 g Rohrohrzucker*
- 2 EL Apfelessig
- 100 g Tomatenmark
- 2 EL Tomami Nr. 2* (Zugabe ist optional)
- 1 Sternanis
- 1 Nelke
- 1 Lorbeerblatt
- 400 g passierte Tomaten (aus dem Glas / der Dose)
- 200 ml Ananassaft
- 50 ml Orangensaft
- 50 ml Kalb- oder Hühnerfond
- 1 TL Worcestersauce*
- 1 Stück frische Ingwer (ca. 1 x 1 cm)
- feines Meersalz
- zusätzliches Currypulver zum Bestreuen der Wurst mit Sauce
- Die Zwiebel(n) und Knoblauchzehe abziehen und fein würfeln und in separate Schälchen füllen. Die Cornichons fein würfeln und zusammen mit 2 EL Cornichon-Wasser aus dem Glas beiseite stellen.
- Das Öl in einem Topf erhitzen und darin die Zwiebelwürfel bei geringer Hitze ca. 10–15 Min. glasig dünsten. Knoblauchwürfel dazugeben und kurz mit anschmoren. Currypulver und Cayennepfeffer hinzufügen und unter Rühren ca. 3 Min. rösten, bis ein intensiver Curryduft aus dem Topf aufsteigt. Cornichonwürfel und Cornichon-Wasser einrühren. Den Gewürzansatz aus dem Topf nehmen und beiseite stellen.
- Topf zurück auf die Herd stellen und den Zucker zusammen mit dem Essig hineingießen. Zucker auf kleiner Flamme zu einem hellen Karamell schmelzen. Tomatenmark und Tomami hinzufügen und kräftig verrühren. Ca. 2–3 Min. anrösten, dann den zuvor beiseite gestellten Gewürzansatz einrühren.
- Sternanis, Nelke und Lorbeerblatt in ein Gewürzsäckchen geben, dieses verschnüren und in den Topf legen. Die gesamten restlichen Zutaten (Tomaten, Ananassaft, Orangensaft, Kalb- oder Hühnerfonds, Worcestersauce) und mit aufgelegtem Deckel ca. 20 Min. sanft köcheln lassen. Anschließend den Deckel entfernen und die Sauce weitere 30–40 Min. sanft zu einer dickflüssigen Konsistenz reduzieren.
- Ca. 10 Min. vor dem Ende der Kochzeit das Ingwerstück fein reiben und mit in die Sauce geben. Nach dem Einköcheln das Gewürzsäckchen entfernen und die Sauce salzen. Gegebenenfalls noch mit etwas Apfelessig und zusätzlicher Schärfe (schwarzer Pfeffer, Cayennepfeffer) abschmecken. Nach dem Servieren die Sauce und Wurst noch mit etwas Currypulver bestreuen.
Und was zur Currywurst trinken? Na, ein naturtrübes Pils aus der Mainzer Eulchen Brauerei - das schmeckt super! |
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