Alte Liebe rostet nicht! Currywurst mit hausgemachter Sauce

Currywurst mit Currysauce


16|05|2021   Alte Liebe rostet nicht! Wer – wie ich – in beziehungsweise an der Grenze zum Ruhrgebiet groß geworden ist, für den bleibt sie auf ewig die Chefin im Ring der Fast- und Soulfood-Happen: die Currywurst!

Los, los, Schuhe anziehen, wir besuchen Oma Leni! Für uns Kinder entfachte diese elterliche Aufforderung immer eine besondere Vorfreude. Denn unsere Oma Leni, die hatte ne eigene Pommes-Bude in Hattingen-Welper. Wenn bei uns zuhause also augenscheinlich die Küche kalt blieb und stattdessen ein spontaner Besuch bei Oma Leni angekündigt wurde, dann war klar: die Fahrt ging zur Bude „vonner Omma“. Suuuuuperklasse! Denn logo: Für uns Kinder gab‘s bei Omma Leni, die stets in einer blütenweißen Kittelschürze hinterm Tresen stand, ne Pommes Rot-Weiß mit Currywurst – aber so was von sicher und sowas von satt viel!

Donnerlüttchen – wat für nen Currysößken!  


Einmal entfacht, ist die Faszination für dieses kleine Kultgericht in den Chromosomen fest verankert – und zwar für immer. Und ja: Ne' Currywurst, zu der im Erwachsenenalter im besten Fall noch nen kühles lekker Pilsken dabei kommt, ist und bleibt Balsam für die Seele. Wenn, ja wenn die Sauce stimmt, denn erst die macht eine einfache Wurst zum Kultklassiker Currywurst. Stimmt die Currysauce für den Imbiss-Klassiker nicht, dann können die Streicheleinheiten fürs Gemüt erheblich leiden und es is dann abba ganz fix Schicht im Schacht.


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Hömma: Abhilfe schafft, wer‘s selber macht! Willst Du kein Tinnef inne Bude, dann machst Du die Sauce selbst. Und damit Du dafür nich‘ lang rumklamüsern musst, serviere ich Dir heute mein Rezept für Currysauce – erprobt und für sehr gut befunden von seit der Kindheit auf Currywurst geprägten Essern. Dat Sößken geht nicht ratzfatz und braucht ein wenig Zeit zum Einköcheln, belohnt dafür aber mit einem ebenso intensiven wie facettenreichen Geschmack, der wie von selbst da Ausruf auf die Zuge zaubert: „Donnerlüttchen – dat is mal nen Currysößken!“

Currywurst mit selbstgemachter Currysauce
Hausgemachte Currysauce, Wurst, Brötchen - glücklich sein!

Rezept für Currywurstsauce

Zutaten  |  für ca. 500 ml Sauce od. 6 bis 8 Portionen

  • 1–2 weiße Zwiebeln (ca. 75 g)
  • 1 Knoblauchzehe
  • ca. 4–5 Cornichons (ca. 25 g)
  • 2 EL Cornichon-Wasser
  • 2 EL Sonnenblumenöl
  • 2 EL Jaipur Curry (den roten Jaipur Curry* oder gelben Jaipur Curry*)
  • 2 Msp. Cayennepfeffer
  • 60 g Rohrohrzucker*
  • 2 EL Apfelessig
  • 100 g Tomatenmark
  • 2 EL Tomami Nr. 2* (Zugabe ist optional)
  • 1 Sternanis
  • 1 Nelke
  • 1 Lorbeerblatt
  • 400 g passierte Tomaten (aus dem Glas / der Dose) 
  • 200 ml Ananassaft
  • 50 ml Orangensaft
  • 50 ml Kalb- oder Hühnerfond
  • 1 TL Worcestersauce*
  • 1 Stück frische Ingwer (ca. 1 x 1 cm)
  • feines Meersalz
  • zusätzliches Currypulver zum Bestreuen der Wurst mit Sauce


Zubereitung  |  ca. 90 Min.

  1. Die Zwiebel(n) und Knoblauchzehe abziehen und fein würfeln und in separate Schälchen füllen. Die Cornichons fein würfeln und zusammen mit 2 EL Cornichon-Wasser aus dem Glas beiseite stellen.
  2. Das Öl in einem Topf erhitzen und darin die Zwiebelwürfel bei geringer Hitze ca. 10–15 Min. glasig dünsten. Knoblauchwürfel dazugeben und kurz mit anschmoren. Currypulver und Cayennepfeffer hinzufügen und unter Rühren ca. 3 Min. rösten, bis ein intensiver Curryduft aus dem Topf aufsteigt. Cornichonwürfel und Cornichon-Wasser einrühren. Den Gewürzansatz aus dem Topf nehmen und beiseite stellen.
  3. Topf zurück auf die Herd stellen und den Zucker zusammen mit dem Essig hineingießen. Zucker auf kleiner Flamme zu einem hellen Karamell schmelzen. Tomatenmark und Tomami hinzufügen und kräftig verrühren. Ca. 2–3 Min. anrösten, dann den zuvor beiseite gestellten Gewürzansatz einrühren.
  4. Sternanis, Nelke und Lorbeerblatt in ein Gewürzsäckchen geben, dieses verschnüren und in den Topf legen. Die gesamten restlichen Zutaten (Tomaten, Ananassaft, Orangensaft, Kalb- oder Hühnerfonds, Worcestersauce) und mit aufgelegtem Deckel ca. 20 Min. sanft köcheln lassen. Anschließend den Deckel entfernen und die Sauce weitere 30–40 Min. sanft zu einer dickflüssigen Konsistenz reduzieren.
  5. Ca. 10 Min. vor dem Ende der Kochzeit das Ingwerstück fein reiben und mit in die Sauce geben. Nach dem Einköcheln das Gewürzsäckchen entfernen und die Sauce salzen. Gegebenenfalls noch mit etwas Apfelessig und zusätzlicher Schärfe (schwarzer Pfeffer, Cayennepfeffer) abschmecken. Nach dem Servieren die Sauce und Wurst noch mit etwas Currypulver bestreuen.

Randnotiz

Ja nach Vorliebe kannst Du die Sauce mehr oder weniger stark zu einer noch flüssigen oder kaum noch flüssigen Konsistenz einköcheln. Aus den oben angegebenen Zutaten erzielst Du je nach Grad des Einköchelns ca. 450 bis 500 ml Currysauce. Tunkst Du neben der Wurst auch noch Pommes in die Sauce, dann wird diese Menge für 6 Portionen reichen. Kommt die Wurst nur mit einem Brötchen auf den Tisch, dann sollte die Saucenmenge auch für 8 Portionen reichen. Tipp: Koche lieber gleich die doppelte Menge Sauce und friere die Hälfte ein, dann hast Du gleich Sauce für den nächsten Currywurst-Ausritt bereit stehen. 

Für meine Currysauce bevorzuge ich mit Vorliebe Jaipur Curry, der über eine pikante, aber nicht zu dominante Schärfe verfügt. Es gelben und roten Curry Jaipur. Die Farbe des letzteren rührt oft von einem höheren Anteil an Sumach  her, wodurch die Gewürzmischung auch eine gesteigerte säuerlich fruchtige Note erhält. Den roten Curry Jaipur nutze ich gerne für die Zubereitung der Sauce, den gelben wegen des schönen optischen Farbkontrastes gerne zum Bestreuen der fertigen Sauce auf der Wurst. Geht auch andersrum oder Rot zu Rot bzw. Gelb zu Gelb.   

Du magst es scharf? Zum Abschmecken der fertigen Sauce kannst Du neben schwarzen Pfeffer oder Cayennepfeffer auch Sambal Olek oder rote Thai Chilipaste nutzen, das sorgt für zusätzlichen Schärfedruck im Saucenkessel.

Pilsken dabei - klar doch!
 
Pilsken dabei? Aber sicher doch! Ebenso wie bei der Sauce zur Wurst regiert aber leider auch beim Pilsbrau-Handwerk nur allzu oft viel Mittelmaß und Wahn. Das hat mir jahrelang den Pilsgenuss so ziemlich verleidet, bis, ja bis ich auf das Untergärige aus der kleinen Mainzer Eulchen Brauerei gestoßen bin. Das kommt mit einem kleinen und feinen Rest von Hefe in die Flasche, steht im lichten Gelb im Glas und schmeckt  spritzig-frisch und süffig. Ein Pils mit zarten Anklängen von frisch geschnittenem Gras und mediterranen Kräutern, das mich mit dem untergärigen Bier pilsner Brauart wieder versöhnt hat.

Currywurst mit hausgemachter Currysauce und Eulchen Bier
Und was zur Currywurst trinken?
Na, ein naturtrübes Pils aus der Mainzer Eulchen Brauerei - das schmeckt super!


 Fotos: Moderne Topfologie - Kai Brückner
*Links zu Amazon sind Affiliate-Links


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