Weltweit landen pro Jahr rund 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel im Müll, eine erschreckende Zahl, denn diese Menge entspricht ungefähr einem Drittel aller pro Jahr produzierten Lebensmittel. In Deutschland entsteht Lebensmittelmüll vor allem am Ende der Versorgungskette: Rund 52 Prozent aller Lebensmittelabfälle fallen hierzulande in privaten Haushalten an. Im Durchschnitt schmeißt jeder von uns pro Jahr 75 Kilogramm Lebensmittel weg. Ein großer Teil dieser Verschwendung wäre vermeidbar.
Auch der weiteste Weg beginnt mit einem ersten kleinen Schritt
Wenn wir die Mammutaufgabe Klimaschutz stemmen wollen, dann müssen wir uns alle auf den Weg machen. Weniger Auto fahren, seltener Fleisch essen, Strom sparen, bewusster einkaufen, Müll vermeiden: Klimaschutz fängt im Kleinen an. Auch zuhause in den eigenen vier Wänden kann jeder etwas für fürs Klima tun, nicht zuletzt in der Küche. Denn rund ums das Essen und Trinken gibt es etliche Ansatzpunkte, um den persönlichen ökologischen Fußabdruck zu verkleinern - mit kleinen und größeren Veränderungen im täglichen Verhalten. Klimaschutz in der Küche hat viele Facetten. Eine davon lautet: Produziere möglichst wenig Abfall und vergeude nicht unnötig Rohstoffe. Der auf Nachhaltigkeit abzielende Zero Waste (englisch für null Müll / null Verschwendung) Lebensstil lässt sich an vielen Stellen in den Alltag integrieren, so beim Umgang mit Lebensmitteln.
Täglich landen Unmengen an Lebensmitteln im Abfall. Allein in Deutschland werden dem Bundesministerium für Ernährung zufolge jährlich rund zwölf Millionen Tonnen Nahrungsmittel weggeworfen. Ein Großteil davon stammt aus privaten Haushalten. Im Durchschnitt schmeißt jeder von uns pro Jahr rund 75 Kilogramm Lebensmittel weg. 38 Prozent der Lebensmittelabfälle sind Obst und Gemüse, die am häufigsten im Müll landen. An zweiter und dritter Stelle folgen Fertiggerichte und Speisereste (25 %) sowie Brot und Backwaren (16 %).
Wenn wir alle bewusster mit unserer Nahrung umgehen und Lebensmittel clever einkaufen, können wir viel für den Ressourcen- und Umweltschutz tun. Wichtig ist es zuallererst, bedarfsgerecht einzukaufen, beispielsweise anhand eines Wochenplans. Denn dann kauft man auch wirklich nur das, was man braucht. (Noch mehr Tipps, um Lebensmittel zu retten, findest Du am Ende dieses Textes.)
Cooking For Future: 110 KlimaTeller-Rezepte
Wer seinen CO2-Fußabdruck noch weiter verkleinern möchte, der steigt noch intensiver in die Materie "Küche und Klimaschutz" ein und kocht klimafreundlich, achtet also darauf, dass die zubereiteten Gerichte eine gute Klimabilanz aufweisen. Und wie geht das? Zahlreichen Tipps und Rezepte hält das jüngst im Christian Verlag erschienene Buch Cooking For Future* bereit. Neben nützlichen Informationen und praktischen Tipps zum Thema Lebensmittel, Kochen und Klimaschutz enthält das 186 Seiten starke Buch 110 Rezepte mit klimafreundlichen Zutaten. Das Versprechen der Autorinnen und Autoren: Alle im Buch aufgeführten Gerichte verursachen mindestens 50 Prozent weniger CO2-Emissionen als vergleichbare Gerichte.
Auf den Weg gebracht wurde das Kochbuch von NAHhaft, einem Verein, der sich mit der Frage beschäftigt, in welcher Weise eine nachhaltige Ernährung vom Acker bis auf den Teller realisiert und unterstützt werden kann. Die Akteure des gemeinnützigen Vereins beraten und begleiten unter anderem Mensen, Betriebs- und Schulkantinen sowie Kindergartenküchen dabei, ein klimafreundliches Speiseangebot einzuführen. Dazu brachte der Verein die Initiative KlimaTeller und die KlimaTellerApp auf den Weg, mit der sich die Klimabilanz von Rezepten grammgenau berechnen lässt. Verursacht ein Gericht mindestens 50 Prozent weniger CO2-Emissionen als vergleichbare Gerichte, dann darf es den Titel "KlimaTeller" tragen.
Alle 110 im Kochbuch »Cooking For Future« enthaltenen vegane und vegetarischen Rezepte sind "KlimaTeller". Bei jedem Gericht ist angegeben, zu welcher Saison es passt. Zudem gibt es viele Tipps und Ideen für Abwandlungen der Rezepte je nach Saison und Jahreszeit. Zwei umfassende Kapitel mit Grundrezepten inspirieren zum Variieren und Ausprobieren. Zudem gibt es einen praktischen Saisonkalender für Obst, Salat und Gemüse. Wer mag, kann sich zudem an der 21-Tage-Challenge beteiligen, um 50 Prozent CO2-Emissionen beim Kochen zu sparen.
Kompaktinfo
- Das Buch Cooking for Futur* aus dem Christian Verlag (ISBN: 9783959615006) kostet 24,99 Euro.
- Der Verein NAHhaft entwickelt Strategien für nachhaltige Ernährung und Landwirtschaft - durch Forschung, Beratung und Vernetzung. Mehr dazu: www.nahhaft.de
- Mit der KlimaTeller App lässt sich auf dem Desktop oder Tablet die CO2-Emissionen von Speisen berechnen. www.klimateller.de
Tipps: Lebensmittel retten
Planung ist das A und O und mitunter die effektivste Methode, um Lebensmittelabfälle zu reduzieren. Wer vor dem Einkaufen schaut, was wirklich gebraucht wird, kauft tendenziell nicht zu viel und spart so auch noch Geld. Um nicht zu viel einzukaufen, erstellt man idealerweise einen Wochenplan mit den Gerichten, die man für sich oder die Familie zubereiten will. Dann kauft man auch wirklich nur das, was man braucht. Und am besten geht man nicht mit leerem Magen einkaufen, um »Heißhunger-Shopping« zu vermeiden.
Zuhause angekommen, hat die richtige Lagerung der Lebensmittel einen großen Einfluss auf deren Haltbarkeit. So kann das richtige Fach im Kühlschrank mit der entsprechenden Lagertemperatur die Haltbarkeit von Produkten verlängern: Obst und Gemüse gehört in das untere Fach, weiter oben ist der Platz für Produkte, wie Käse und Joghurt, die sich länger halten. Zudem sorgt ein aufgeräumter Kühlschrank dafür, einen Überblick zu behalten.
Was bei Lebensmitteln nur allzu oft missverstanden wird: Mindesthaltbarkeitsdatum ist nicht gleich Wegwerfdatum! Auch nach einem überschrittenen Mindesthaltbarkeitsdatum sind viele Produkte bei korrekter Lagerung oft noch genießbar und müssen nicht sofort entsorgt werden. Anders ist es bei Produkten mit einem sogenannten Verbrauchsdatum, wie es beispielsweise auf Fleischwaren zu finden ist. Solche Nahrungsmittel sollten nur bis zum angegebenen Verbrauchsdatum verzehrt werden.
Vermeide Überfluss! Dabei hilft es, kleinere Portionen zu servieren und bei Bedarf nachzunehmen. Eine weitere Möglichkeit ist Vorkochen. Gleichzeitig verschiedene Speisen zu zubereiten, spart Wasser, Energie und Zeit. Zudem können leicht verderbliche Lebensmittel dabei gleich verbraucht werden. Anschließend wird alles portioniert und wandert in den Kühlschrank oder in die Tiefkühltruhe, aber nicht mehr in den Müll.
*Links zu Amazon sind Affiliate-Links | Fotos: Kai Brückner
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