Aha-Effekte in der Adventsbäckerei mit Granatapfel, Gewürzen und Gemüse
Beim Backen und Genießen kommt dann am meisten Advents-Feeling auf, wenn wir in erster Linie Zutaten verwenden, die für die Jahreszeit typisch sind. Denken wir also etwa an Nüsse und Orangen. Aber auch der Granatapfel hat im Winter bei uns Saison, und diese zudem überaus gesunde Frucht hat vielleicht nicht jeder auf dem Schirm, wenn es ums Kuchenbacken geht. Gerade deswegen ist der Granatapfel hervorragend geeignet, um für Aha-Effekte zu sorgen und den Gästen ein besonders überraschendes Geschmackserlebnis zu bescheren.
Nusskuchen sind dagegen das ganze Jahr über Klassiker. Nüsse geben dem Teig Substanz und sorgen für eine saftige Konsistenz. Zur Adventszeit verfeinern wir diesen Teig am besten mit weihnachtlichen Gewürzen wie Zimt oder Kardamom. Diese verfügen nicht nur über ein besonderes Aroma, sondern geben dem Körper auch ein angenehm wärmendes und wohliges Gefühl.
Schon länger gibt es den Trend zu Kuchen mit Gemüse. Besonders Möhrenkuchen ist in vielen Bäckereien schon zu einem festen Bestandteil des Angebots geworden. Wer dagegen etwas Außergewöhnliches probieren will, kann auf die winterharten Pastinaken zurückgreifen. Dieses Gewächs sorgt ebenfalls für einen saftigen Teig und lässt den gesamten Kuchen gleich nicht so mächtig wirken. Gemeinsam mit Pekannüssen, Orangen und Anis kann sich so eine wahre Geschmacksorgie entfalten.
Köchin und Backexpertin Ulla Vöpel. |
Genauso gern, wie man im Winter gern einen Tee mit Rum (Grog genannt) trinkt, ist auch das Backen mit Rum im Winter angesagt. Natürlich ist Rum das ganze Jahr über erhältlich, in Rum getränkte Rosinen beispielsweise halte ich als Zutat für einen frischen Sommerkuchen aber eher für ungeeignet. Aber worauf konkret ist beim Backen mit Rum zu achten? Nun, Rum ist deswegen beim Backen so interessant, weil er einen spezifischen Geschmack besitzt und damit dem Kuchen eine ganz besondere Note verleiht. Nicht von ungefähr sind Rumkugeln so beliebt. Beim Backen kommt er jedoch in einer dezenteren Dosierung zum Einsatz. Im Winter bietet er sich beispielsweise als Zutat für einen Apfelkuchen an. Auch andere Kuchen können geschmacklich sehr von einem mit Rum getränkten Tortenboden profitieren. Wird Alkohol im Ofen erhitzt, verdampft er zwar nicht ganz so stark wie Wasser. Neben seinen geschmacklichen Komponenten trägt der Rum überdies dazu bei, den Teig des Kuchens aufzulockern.
Zimtschnecken . . . oder doch lieber Walnuss-Schnecken?
Je nachdem für welchen Anlass sind kleine Teilchen oft praktischer als ein ganzer Kuchen. Hier bietet sich in der Winter- und Weihnachtszeit das Backen von Zimtschnecken an. Diese muss man nicht zwangsläufig frisch servieren, richtig verpackt halten sie sich im Kühlschrank etwa zwei bis drei Tage. Wenn Du für die gesamte Adventszeit vorsorgen möchtest, kannst Du das Gebäck sogar einfrieren. Nur solltest Du dem Hefeteig der Schnecken unbedingt genügend Zeit zum Gehen lassen. Halte ihn mindestens für 40 Minuten mit einem Geschirrtuch bedeckt. Wem Zimtschnecken aber nicht originell genug sind, kann eine ganz ähnliche Rezeptur mit Walnüssen und Ahornsirup verwenden - das Rezept dafür findest Du gleich hier unten.
Frisch gerollte Zimtschnecken vor dem Backen. Foto: Vosep Sugiarto |
Fazit: Im Winter müssen es nicht immer nur die Klassiker aus der Backstube sein, die man zubereitet. Oft kann man mit pfiffigen Ideen die althergebrachten Rezepte etwas interessanter gestalten. Wärmende Gewürze oder ein Schuss Rum im Teig wirken da oft wahre Wunder.
Rezept für Walnuss-Schnecken mit Ahornsirup
- 300 g Schlagsahne
- 500 g Weizenmehl
- 1 Päckchen Trockenbackhefe
- 80 g Zucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 1 Prise Salz
- 3 Eier (Größe M)
- 180 g Butter
- 250 g Walnüsse
- 120 g brauner Zucker
- 1 gestr. TL Zimt
- 4 EL Ahornsirup
- Die Schlagsahne in einem kleinen Topf erwärmen. In einer Rührschüssel Mehl und Trockenbackhefe vermengen. Zucker, Vanillezucker und Salz hinzufügen. Von den Eier 2 Stück dazugeben. Das 3. Ei trennen und nur das Eiweiß mit in die Rührschüssel geben. Eigelb aufbewahren und wegstellen. Die erwärmte Schlagsahne mit in die Schüssel geben und alles gut durchkneten, bis der Teig glatt ist. Mit einem Geschirrtuch abdecken und 45 Min. gehen lassen, bis er etwa doppelt so groß geworden ist.
- Eine Kastenbackform mit Butter einfetten. Für die Füllung die Walnüsse hacken und beiseite stellen. In eine zweite Rührschüssel Butter, braunen Zucker und Zimt geben. Jetzt das übrig gebliebene Eigelb sowie die den Ahornsirup hinzufügen. Mit einem Handmixer verrühren.
- Ist der Teig aufgegangen, Mehl auf Arbeitsfläche streuen. Den Teig durchkneten und ca. 5 mm dick ausrollen. Etwa drei Viertel der Füllung darauf verteilen. Mit den gehackten Walnüssen bestreuen. Dann den Teig längs aufrollen und die Rolle in ca. zwölf gleich große Schnecken schneiden. Die Teigrollen aufrecht in die Form legen. Je mehr Zwischenraum Du lässt, desto mehr gehen die einzelnen Schnecken beim Backen auf. Vor dem Backen alles ca. 30 Min. ruhen lassen.
- Den Backofen auf 180 °C Ober- und Unterhitze (160 °C Umluft) vorheizen. Die Füllung oben auf den Rollen verteilen und in den Ofen schieben. Nach 35 Min. herausnehmen und auf Rost abkühlen lassen. Fertig!
Rezept für Orangen-Pastinaken-Kuchen mit Pekannüssen
ZUTATEN
Für den Teig:
- 140 g Pekannüsse
- 3 große Eier
- 220 g Zucker
- 280 ml Öl
- 190 g Mehl
- 1 TL gemahlener Zimt
- 1 1/2 TL Backpulver
- 1 1/2 TL Natron
- 1 TL gemahlenen Muskat
- 1 TL gemahlener Anis
- 3/4 TL Salz
- 400 g Pastinaken
- 1 EL abgeriebene Orangenschale
Für das Topping:
ZUBEREITUNG
Backtipps & Rezepte: Ulla Vöpel
Foto Zimtschnecke auf Teller: Scott Gummerson
- 150 g Frischkäse
- 75 g Puderzucker,
- 60 g Crème fraîche
- 1 TL gemahlener Anis
- 1 1/2 TL abgeriebene Orangenschale
ZUBEREITUNG
- Den Backofen vorheizen. Backform mit Backpapier belegen, Form mit Öl einfetten. Pekannüsse auf Backblech verteilen, 10 Min. im Ofen bei 170 °C rösten, anschließend hacken und zur Seite stellen. Ofen nun auf 210 °C hochschalten.
- Für den Teig Eier und Zucker schaumig schlagen, dann das Öl hinzufügen. Eine zweite Mischung mit Mehl, Zimt, Backpulver, Natron, Muskatnuss, Anis und Salz vorbereiten. Diese Mischung vorsichtig zu den Eiern geben. Ist alles gut vermengt, geraspelte Pastinaken, Pekannüsse und die Orangenschale hinzufügen. Den Teig in eine Kuchenform füllen und 60 Min. auf mittlerer Schiene backen. Anschließend abkühlen lassen und aus der Form nehmen.
- Für das Topping den Frischkäse glattrühren. Puderzucker und Crème fraîche hinzufügen, anschließend mit Anis und 1 TL Orangenschale vermengen. Im Kühlschrank abkühlen lassen. Anschließend auf dem Kuchen verstreichen und zum Schluss mit der restlicher Orangenschale garnieren.
Backtipps & Rezepte: Ulla Vöpel
Foto Zimtschnecke auf Teller: Scott Gummerson
Foto Zimtstangen: June Andrei George
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