„schellmalgekocht“ lautet der Name des Foodblogs, den Evi Malz und Frank Schnell seit Anfang 2016 betreiben – und das sehr erfolgreich. Woche für Woche stellen die beiden „Food-Enthusiasten“ Koch- und Grillrezepte, Food-Fotos und Geschichten rund ums Essen in ihren Blog ein und konnten damit über die Jahre eine treue Leserschaft gewinnen, die immer wieder nach den neusten Rezept-Kreationen im Blog sucht. Erfolgreich sind die beiden Naheländer aus Spabrücken auch auf Facebook, Instagram und Pinterest unterwegs, wo sie mit ihren „schnellmalgekocht“-Social Media-Seiten bereits zigtausend Abonnenten „einsammeln“ konnten.
Wer durch die im Blog veröffentlichten Rezepte von Evi Malz und Frank Schnell blättert, merkt sofort: Schnell mal gekocht – wie es der Name des Blogs suggeriert– sind nur ein Teil der Rezepte. Neben einfachen und relativ schnell zubereiteten Gerichten stehen ebenso viele Leckerbissen, die in der Zubereitung etwas oder sogar deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen, so zum Beispiel ein im BBQ-Smoker über Stunden bei niedrigen Temperaturen gegartes Pulled Pork oder Beef Brisket. Wie ist es also zum Blog-Namen „schnellmalgekocht“ gekommen? Das und noch vieles mehr rund um ihre Bloggerei erklären Evi Malz und Frank Schnell im Interview.
Interview mit den "schnellmalgekocht"-Machern Evi und Frank
Einer unter vielen: Der über 100 Kilogramm schwere Kamado Keramikgrill ist nur eines der vielen Grillgeräte von Evi Malz und Frank Schnell. |
Hallo, Evi und Frank. Alles schnell mal gekocht bei euch? Wie erklärt sich denn jetzt nun der Name eures Blogs?
Der Name ist aus unseren beiden Nachnamen Malz und Schnell entstanden und war ein spontaner Einfall. Bei der Namenssuche haben wir 2016 gar nicht daran gedacht, dass es zu Missverständnissen kommen kann, weil man als Leser unseres Blogs schnelle und einfache Gerichte erwarten kann. Mittlerweile wissen unsere Stammleser aber, dass wir auch gerne mal Rezepte auf den Blog bringen, die deutlich länger brauchen als ein schnelles Gericht.
Und wie ging’s bei euch los mit der Bloggerei? Was hat euch dazu veranlasst, eure Rezepte und Essensgeschichten online zu stellen?
Evi kocht schon seit über 25 Jahren und Frank grillt schon mehr als 10 Jahre. Wir haben immer gerne für die Familie und Freunde gekocht und gegrillt und auch immer mal wieder ein paar Bilder per WhatsApp verschickt. Die Resonanz darauf war sehr gut und wir wurden dann nach den Rezepten gefragt. Irgendwann kam dann der Hinweis, dass wir uns jetzt endlich mal eine Facebook-Seite zulegen sollen, damit noch mehr Leute etwas von unseren Rezepten haben.
Im Januar 2016 war es dann ganz spontan soweit und die Facebook-Seite „schnellmalgekocht“ ging online. Ein gutes Jahr später kam dann die Homepage dazu, da nicht alle unserer Leser ein Facebook-Konto haben. Auf Instagram und Pinterest haben wir auch eine Präsenz.
Kochen, grillen, Essen anrichten und fotografieren, Rezepte verfassen, bloggen und posten? Wie viel Zeit steckt ihr in euer Hobby? Und was macht ihr im „normalen Leben“ neben der Bloggerei?
Wir zählen die Stunden, die wir für unser Hobby aufwenden nicht so wirklich. Über die Woche verteilt kümmern wir uns immer mal wieder um die Social Media Auftritte, beantworten Mails und Nachrichten und planen die kommenden Rezepte. Am Wochenende geht es dann an den Grill und an die Töpfe. Dann werden die Rezepte zubereitet, fotografiert und für die Homepage vorbereitet. All das macht uns sehr viel Spaß und wenn man sehr großen Spaß hat, dann schaut man nicht oft auf die Uhr. Beruflich sitzen wir beide am Schreibtisch. Evi arbeitet in der ambulanten Pflege und Frank bei einer Versicherung. Da ist der Blog ein herrlicher Ausgleich zum Beruf.
Ich besuche „schnellmalgekocht“ zum ersten Mal: Was finde ich dort, welche Inhalte veröffentlicht ihr im Blog? Und was zeigt ihr auf Facebook, Instagram und Pinterest?
In der Hauptsache kreative Rezept für den Herd, den Grill und den Backofen. Mittlerweile dürften es gut 350 Rezepte sein, die wir veröffentlicht haben. Die Rezepte wurden alle ausnahmslos von uns zubereitet.
Neben den Rezepten berichten wir auch immer mal wieder über Events, die wir besuchen. Wir sind ausgebildete BBQ Juroren und haben schon auf mehreren Deutschen Grillmeisterschaften die Gerichte der einzelnen Teams als Blind-, oder Tischjuroren beurteilt. Wir berichten auch immer mal wieder von Reisen, die wir unternehmen und haben auch schon den ein oder anderen Grill auf Herz und Nieren geprüft und Testberichte veröffentlicht.
Eurer Blog-Logo beinhaltet unübersehbar einen großen gezeichneten Kugelgrill . . . mit gutem Grund? Welchen Stellenwert nimmt das Grillen bei euch ein?
Das Logo hat ein guter Freund von uns gestaltet und es hat uns sofort gefallen. Es beinhaltet den von Dir angesprochenen Kugelgrill, und wenn man genau hinsieht, kann man auch einen Topf aus der Vogelperspektive erkennen. Das Grillen nimmt bei uns einen hohen Stellenwert ein, das Kochen aber ebenso. Da wir uns nicht rein auf das Grillen oder das Kochen beschränken wollen, kommen unsere Rezepte vom Grill und aus dem Topf.
Was unterscheidet „schnellmalgekocht“ von anderen Foodblogs. Welche Besonderheiten stechen hervor, worauf legt ihr besonderen Wert?
Wir legen besonderen Wert darauf authentisch zu sein. Unsere Rezepte sind immer von uns zubereitet und ausprobiert. Die Zubereitung soll unseren Lesern zuhause gelingen und vor allem auch Spaß machen. Die Bilder sollen zum einen das Gericht zeigen, zum andern aber auch signalisieren: „Das bekomme ich zuhause auch hin“. Wenn die Gerichte etwas aufwändiger werden, versuchen wir unsere Leserschaft Schritt für Schritt durch das Rezept zu führen und möglichst detailliert zu beschreiben, wie man am Ende ein leckeres Essen auf den Tisch zaubert.
Und was kommt bei euren Leserinnen und Lesern am besten an? Welche drei Rezept haben zum Beispiel bislang die höchsten Zugriffszahlen?
Sehr beliebt ist das Rezept für das brasilianische Schichtfleisch aus dem Dutch Oven. In diesem Rezept haben wir mit dem Schichtfleisch (ein sehr beliebtes Dutch Oven Gericht) und dem brasilianischen Rahmbraten (ein Rezept aus Idar-Oberstein) zwei leckere Rezepte zu einem neuen kombiniert. Sehr beliebt sind auch die Russischen Grillspieße und unser Rezept für ein leckeres Liebstöckel Pesto.
Und was sind eure Lieblinge? Welche drei Rezepte sollten sich Besucher eures Blogs auf alle Fälle anschauen?
Das ist schwer zu beantworten. Wir veröffentlichen nur Rezepte, von denen wir beide überzeugt sind. Wenn wir aber drei Favoriten benennen müssten, wären das wahrscheinlich das Biergulasch, der selbstgemachte Spießbraten und die Coca-Cola Hähnchenbrust nach Myron Mixon.
Und außerhalb des Blogs: Mit welchen Rezepten habt ihr bislang die größten Erfolge erzielt, beispielsweise bei Rezeptwettbewerben oder durch Veröffentlichungen in Printmedien?
Wir sind mit unserem Rezept für das „Steak Pizzaiola mit Parmesan Crostini“ in dem Grillbruch „Der Beefer Band 2“ vertreten. Das Rezept für die Flammkuchen Brezeln ist im Grillbuch „We can BBQ too“ zu finden. Und bei dem Rezeptwettbewerb von Otto Gourmet wurde unser Rezept für den gefüllten Sonntagsbraten auf den zweiten Platz gewählt.
Apropos Erfolge: Wie viele Besuchen schauen im Durchschnitt pro Monat in eurem Blog vorbei? Wie viele Abonnenten sind‘s bei Facebook und Instagram? Und wie wichtig ist euch die Anzahl eurer Leser/Abonnenten?
Wir freuen uns über jede einzelne Leserin und jeden einzelnen Leser. Wir haben recht früh entschieden, dass wir unseren Blog nicht komplett darauf ausrichten wollen, möglichst viele Klicks zu generieren und wählen unsere Rezepte auch nicht danach aus, wie massentauglich sie sind. Ja, die Zahl unserer Leserinnen/Leser und Abonnentinnen/Abonnenten ist für uns ein Gradmesser dafür, wie die Rezepte angenommen werden. Wir richten aber nicht unsere komplette Arbeit darauf aus, dass es immer mehr werden. Wir sind mit Herzblut bei der Sache, und das merken die neuen Leser und Abonnenten. So werden aus Neulesern Stammabonnenten.
Ihr seid ja schon längere Zeit im Netz unterwegs und habt euch eure Leserschaft über einige Jahre hinweg so zusagen „redlich erackert“. Was braucht es, um mit einem Foodblog Aufmerksamkeit zu erzielen? Gibt es Faktoren, die in einer „Erfolgsformel für Foodblogger“ eurer Ansicht nach nicht fehlen dürfen?
Insgesamt braucht man ein hohes Maß an Durchhaltevermögen. Eine Homepage kann man heute ohne viel Aufwand und technisches Know-how erstellen und Präsenzen auf Facebook, Instagram oder Pinterest sind innerhalb weniger Minuten erstellt. Die wirkliche Arbeit beginnt jedoch erst danach. Die Seiten wollen mit Leben gefüllt werden und die Leser möchten regelmäßig neue Rezepte ausprobieren. Wir denken auch, dass man bei dem, was man macht, authentisch bleiben sollte. Wir sind jetzt fast sechs Jahre dabei und es macht uns immer noch eine Riesenfreude.
Rezepte fallen ja eher selten vom Himmel. Wo sucht und findet ihr Anregungen? Was sind eure Inspirationsquellen. Und gibt es Köche, Kochbuchautoren und Bäcker bzw. Dessertkünstler, die ihr besonders inspirierend findet?
Es gibt fast 200 Länder auf der Erde und jedes Land hat seine eigene Küche. Wir stöbern gerne im Internet nach neuen Rezepten, finden Inspiration bei Reiseberichten im Fernsehen, oder auf Blogs und lesen gerne Kochzeitschriften und Bücher. Evi hat aus Ihrer Schulzeit noch ein älteres Kochbuch mit Klassikern und Grundtechniken der Küche. Das kommt immer wieder zum Einsatz. Wir lassen uns auch gerne auf Grillmeisterschaften von den Rezepten der Grillteams inspirieren. Wenn es um das Grillen geht sind Steven Raichlen und Myron Mixon für uns sehr inspirierend, und bei den Köchen sind es schon fast zu viele, um sie hier alle aufzuzählen.
Ziele für die Zukunft? Wohin geht die Reise? Stehen in der kommenden Zeit noch besondere Vorhaben für „schellmalgekocht“ auf der Agenda?
Wir möchten mit dem Blog genau so weitermachen, wie wir das bisher auch gemacht haben. Für das kommende Jahr hoffen wir darauf, dass wir wieder mehr Veranstaltungen besuchen können. Gerade in der Grillszene haben wir viele Freunde, die wir schon zu lange nicht mehr persönlich treffen konnten.
Vorletzte Frage: Welche drei Werkzeuge bzw. Gerätschaften sind in eurer Küche unverzichtbar und warum sind sie das?
Ein gutes und scharfes Messer sollte in der Küche nicht fehlen. Mit einem scharfen Messer schneidet sich alles viel einfacher. Mit einem Kerntemperaturfühler bekommt jedes Steak den perfekten gewünschten Gargrad. Es gibt keine bessere Methode für das perfekte Steak. Wir setzen auch sehr gerne einen unserer gusseisernen Töpfe, den Dutch Oven ein. Den kann man direkt auf der Glut, auf dem Grill oder auch auf dem Herd verwenden.
Und die letzte Frage: Letzte Frage: Welche drei Lebensmittel oder Speisezutaten, die in der Küche noch nicht so bekannt sind beziehungsweise sehr selten verwendet werden, empfehlt ihr genuss- und experimentierfreudigen Koch- und Grillfans?
Einen guten Pfeffer sollte man immer in der Küche haben, wir verwenden gerne einen Kampot Pfeffer. Wir verwenden bei unseren asiatischen Gerichten gerne eine Gochujang-Paste (das ist eine scharfe fermentierte koreanische Würzpaste).
Ebenfalls für asiatische Rezepte verwenden wir sehr gerne Udon Nudeln. Das sind die dicksten Nudeln der japanischen Küche. Die verwenden wir zum Beispiel bei unserem Rezept „Udon Nudeln mit Teriyaki Hähnchen“.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Kommentierst Du hier, dann gilt die Datenschutzerklärung. Diese findest Du wie folgt: Scrolle auf dieser Seite ganz nach unten und klicke unten in der Mitte auf das Wort Datenschutz.