Lebkuchen aus Waldböckelheim - der Weihnachts-Klassiker mit Herz [HEIMATKÜCHE - die Serie]

Lebkuchen aus Waldböckelheim aus der Bäckerei von Bäckermeister Ralf Andrae

 
18|12|2023   Seit Jahrhunderten ein Renner: Lebkuchen aus Waldböckelheim an der Nahe waren einst im ganzen Land bekannt - und werden dort auch heute noch nach uraltem Originalrezept gebacken.
 
Weihnachtszeit ist Lebkuchenzeit – und auf diesem Gebiet hat die Naheregion eine echte Berühmtheit auf Lager, denn die Lebkuchen aus Waldböckelheim kennt man im ganzen Land. Hier haben die würzigen Leckereien eine jahrhundertelange Tradition – und im Bäckereibetrieb von Bäckermeister Ralf Andrae lebt sie bis heute weiter. Nach Originalrezept.
 

Lebkuchen nach Jahrhunderte alter Rezeptur aus Waldböckelheim

Dieses Rezept - das natürlich ein gut gehütetes Geheimnis ist - gelangte auf Umwege in den Besitz der Familie Andrae: Mit der Übernahme einer Bäckerei in Bad Sobernheim erwarb die Familie in den 60er Jahren auch das berühmte Originalrezept der Lebkuchenfabrik Dietz, deren Backwerk in der charakteristischen Herzform im vorigen Jahrhundert deutschlandweit zum Star wurde. Kaum ein Kind dieser Zeit, das sich nicht an die weihnachtliche Leckerei von der Nahe erinnern kann - und noch heute erreichen Ralf Andrae Dankesbriefe von Lebkuchen-Fans aus der ganzen Republik, die sich mit dem Geschmack seiner Lebkuchen ein kleines Stück ihrer Kindheit zurückholen. "Schon allein deshalb wird nicht an der Rezeptur geschraubt", sagt der Bäckermeister.

Tradition pur ist auch die Produktionsmethode: Hergestellt werden die Waldböckelheimer Lebkuchen nämlich mittels der seit dem Mittelalter bekannten "Lagerteig-Art", vergleichbar mit der Methode für Aachener Printe. Die weichere Nürnberger Variante, in der auch Mandeln, Nüsse und Eier verarbeitet werden, entwickelte sich erst später mit besseren Lagermöglichkeiten.


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Lebkuchenteig ist Lagerteig: Produktion beginnt bereits im Sommer

 
Von den Stückzahlen der Fabrikproduktion in der Hochzeit der Waldböckelheimer Lebkuchen ist Andrae heute natürlich weit entfernt. "Dietz hat in den 50er und 60er Jahren bestimmt das Zehnfache unserer Kapazitäten hier produziert", erzählt Ralf Andrae. Doch auch sein Betrieb verarbeitet pro Jahr rund acht bis zehn Tonnen Lebkuchenteig. Das ist eine kleine logistische Herausforderung, denn Lebkuchenteig ist ein Lagerteig: Die Produktion beginnt schon im Sommer und dauert bis in den Januar - und direkt im Anschluss werden dann die Teige für die nächste Saison vorbereitet.

Zu den original Waldböckelheimer Lebkuchen gehört natürlich die Herzform - viele Firmenkunden lassen sich das weihnachtliche Backwerk aber auch gerne in der Form ihres Logos oder Maskottchen maßschneidern. "Der Phantasie sind da kaum Grenzen gesetzt", sagt Andrae - nur allzu feingliedrig darf‘s nicht werden. Sonst läuft der Teig beim Backen ineinander.Keinen Spielraum gibt‘s hingegen beim Rezept: Den typischen Waldböckelheimer Original-Geschmack bekommen Ralf Andraes Lebkuchen von einer Mischung aus Anis, Kardamom, Tonka-Bohne und fünf weiteren Gewürzen - die an dieser Stelle natürlich nicht verraten werden. Und natürlich vom Honig, der beim Waldböckelheimer Lebkuchen mehr als die Hälfte der Teigmasse ausmacht.

Die Waldböckelheimer Lebkuchen gibt es übrigens noch immer im ganzen Land, denn Bäckermeister Andrae verkauft die Leckerei mittlerweile auch übers Internet - was von vielen Lebkuchen-Nostalgikern gern genutzt wird. Der Hauptteil der Produktion wird aber über Bäckereien und Supermärkte in Rheinland-Pfalz und im benachbarten Saarland vertrieben.

www.baeckerei-andrae.de


Heimatküche - die Serie
 
Alle Teile der Blog-Serie HEIMATKÜCHE findest Du aufgelistet unter der Spezial-Rubrik Heimatküche hier im Blog in der Rubrikenübersicht.

 
Text: Robert Syska
Foto: Ina Cant

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