23|12|2023 Kennste das auch? Um unsere Großeltern auseinander zu halten, war's in unseren Kindertagen gebräuchlich, an die Bezeichnung Oma und Opa einfach den Namen des Städtchens dranzuhängen in dem die Großeltern wohnten. Eine für uns Kinder hilfreiche Praxis, denn erstens müssten wir uns nicht für uns Kinder seltsam klingende Namen wie Grete und Hilde, Helmut und Lorenz und Leopold, Wilma, Anneliese und Elisabeth merken. Und zweitens wussten wir sofort, wohin die Reise ging, wenn die Eltern den Oma-Opa-Besuch ankündigten. Hieß es: "Sachen packen, wir besuchen Oma Meppen!", dann war klar: Ne mindestes dreistündige Autofahrt mit mächtig viel dicker Luft stand bevor - eine relativ hohe Übelkeitswahrscheinlichkeit inklusive. Das lag nur bedingt am Fahrstil des Wagenlenkers, sondern vielmehr an der Tatsache, dass während der Fahrt mindestens ne halbe Packung Reval vom männlichen Elternteil weggequalmt wurde. Völlig normal damals . . . wenn auch nicht schön, mir wird heut noch schummrig, wenn ich nur dran denke!
Mach dat so wie "Omma Welper": Schaschliktopf Ruhrpott-Style!
Im Ruhrpott war Schaschlik einst die verbreitete Ethno-Food-Spezialität schlechthin, frei und problemlos für Jedermann in Hunderten von Imbissbuden und quasi "an jeder Ecke" als besonderer Schmaus verfügbar. Und heute? Ist der gemeine Schaschlik-Spieß vom Imbiss (leider) nahezu ausgestorben. Wo der leckere Spieß ursprünglich genau herstammt, ist unklar. Russland, Armenien und Georgien gelten als wahrscheinliche Herkunftsländer, doch wer das "Aufspießbare" oder "Aufzuspießende" (so die Bedeutung von Schaschlik) genau erfunden hat, weiß keiner so ganz genau zu sagen. Klar ist: Traditionell wurde Schaschlik nur mit mariniertem Lammfleisch zubereitet, doch in Deutschland hat sich schnell die Zubereitung mit Schweinefleisch verbreitet.
Für mein heute und hier präsentiertes "Schaschlik à la Imbissbude" setze ich in Erinnerung an die einstige Leckerei aus der Bude von "Omma Welper" auf eine Zubereitung mit Rindfleisch und im Schmortopf sowie auf eine Würzung, die mit Zutaten wie Jaipur oder Thai Currypulver, Worcestershire-Sauce und (optional) geräucherten Jalapeños in Adobe Sauce für besonders intensive Geschmacksmomente sorgt. Wag' dich ran, aber Vorsicht: dieser Schaschliktopf hat Suchtpotential!
Schaschliktopf à la Imbissbude
- 1,4 kg Schmorfleisch vom Rind (z. B. Dickes Bugstuck aus der Schulter, Schmorstück aus der Hüfte, Ober- bzw. Unterschale, Wade oder Bürgermeisterstück)
- 2 rote Paprika
- 1 gelbe Paprika
- 3 Gemüsezwiebeln
- 2 Knoblauchzehen
- 150 g Schwarzwälder Speck am Stück
- 2 EL Butterschmalz
- 2 EL Tomatenmark
- 1 Dose geschälte Tomaten - Füllgewicht 400 g
- 500 ml passierte Tomaten
- 3 EL Apfelessig
- 3 EL Rübenkraut
- 10 schwarze Pfefferkörner (alternativ 2 Stangenpfeffer)
- 4 Pimentkörner
- 1 Lorbeerblatt
- 1 TL Korianderkörner
- 2 EL Paprikapulver, edelsüß
- 1 EL Currypulver (am besten rotes Jaipur Curry* oder Thai Curry*)
- 1 EL neutrales Speiseöl
- 2 EL Worcestershire-Sauce
- 1 Spritzer Tabasco
- 1 TL Salz
- Optional: 1 Cipotle (geräucherte Jalapeños) in Adobe Sauce* - für Freunde einer gepflegten gesteigerten Schärfe
- 500 ml Rinderfond
- Das Fleisch parieren und in nicht zu große Stücke (3–4 cm) schneiden. Paprika waschen, längs und quer halbieren und die vier Segmente in Streifen mit ca. 2 cm Breite schneiden. Die Zwiebeln schälen, längs und quer halbieren und die Viertel in ca 1 cm breite Stücke schneiden. Den Knoblauch schälen und fein hacken. Schwarzwälder Speck in ca. 5 mm dicke Scheiben schneiden und diese anschließend in 5 mm breite und ca 2 cm lange Speckstifte zerteilen.
- In einem großen Topf (oder Bräter) Butterschmalz schmelzen und darin die Fleischwürfel portionsweise scharf anbraten und wieder herausnehmen. Anschließend die Speckstreifen ca. 5 Min. anbräunen, dann Zwiebeln und Paprika hinzufügen und weitere 5. Min. bei erhöhter Hitze scharf anbraten. In der letzten Min. Knoblauch und Tomatenmark hinzufügen und mit anrösten. Die geschälten Tomaten mit einem Messer grob zerteilen und zusammen mit den passierte Tomaten, Apfelessig und Zuckerrübensirup in den Topf geben.
- Backofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Pfeffer- und Pimentkörner in einem Mörser grob vermahlen. Zusammen mit dem Lorbeerblatt in ein Gewürzsäckchen (oder Teesieb) geben, verschnüren und in den Topf legen. Die Korianderkörner im Mörser anstoßen. In einer beschichteten Pfanne ohne Öl kurz anrosten, anschließen 1 EL neutrales Speiseöl und das Paprika- sowie Currypulver dazugeben und alles bei kleiner Hitze kurz andünsten, um den Geschmack der Gewürze zu entfalten. Den Pfanneninhalt zusammen mit den restlichen Gewürzen (Worcestershire-Sauce, Tabasco, Salz und optional die zerkleinerte Cipotle in Adobe-Sauce) in den Topf geben. Mit Rinderfond aufschütten. Das Fleisch in die Sauce legen, alles verrühren, den Deckel aufsetzen, Topf in den Ofen stellen (2. Schiene von unten) und für ca. 2 Stunden backen. Das fertige "Schaschlik à la Imbissbude" zusammen mit Pommes oder Baguette bzw. Ciabatta servieren. Du möchtest das Weißbrot selbst backen? Top! Hier mein Ciabatta-Rezept.
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