Der Löwe ist jetzt bio: Weingut Korrell setzt auf biologischen Weinbau

Weingut Korrell Johanneshof in Bad Kreuznach-Bosenheim

 {Hinweis: Dieser Artikel beinhaltet Werbung. Mehr dazu am Textende.}

22|06|2024   Man ist nie zu alt, um Neues zu wagen! Gegründet 1832, also vor fast zwei Jahrhunderten, hat sich das Weingut Korrell Johanneshof aus Bad Kreuznach-Bosenheim in den vergangenen drei Jahren auf einen neuen und zukunftsweisenden Weg gemacht: die Umstellung des Betriebs auf biologischen Weinbau. Jetzt ist es geschafft! Mit dem aktuellen Jahrgang 2023 kommt in diesem Jahr der erste bio-zertifizierte Weinjahrgang des Naheweinguts auf den Markt.

Drei Jahre Umstellungsphase, drei Jahre Arbeit: Wie lassen sich ökologischer Weinbau, Nachhaltigkeit und Betriebsentwicklung in Einklang bringen? Noch dazu, wenn das Weingut nicht nur über eine beachtliche Größe von über 30 Hektar Rebfläche mitbringt, sondern auch noch einen hohen Anteil aufwändig zu bearbeitender Steillagen bewirtschaftet? Mit der mehrjährigen Umstellung des Betriebs auf biologische Bewirtschaftung liegt ein arbeitsintensive, spannende und erkenntnisreiche Zeit hinter Britta und Martin Korrell. Aber auch eine Zeit, die Phasen des Zweifelns - und sogar des zeitweiligen Verzweifelns - bescherten, wie beide freimütig einräumen. "Als ich Mitte 2021 in unseren Weinbergen stand, hab‘ ich gedacht: Das war‘s, das gibt die Vollkatastrophe“, erinnert sich Martin Korrell. Was war geschehen: Gleich im ersten Jahr der Umstellung auf biologischen Anbau "erwischt" das motivierte Korrell-Team eine kritische Situation: Der Wettergott meinte es nicht gut mit den Winzerinnen und Winzern und schickte eine lange Phase mit anhaltendem Regen und hoher Feuchtigkeit durchs Land. Mehltau macht sich unaufhaltsam breit. "Als ich an dem Morgen den frischen Befall auf den Rebblättern gesehen hab‘, dachte ich: Jetzt hat‘s uns voll erwischt, da gehen jetzt zwei Drittel der Ernte den Bach runter."


Weingut Korrell Johanneshof und Korrel Vinothek


Herausfordernd, aber erfolgreich: Der Weg zur Bio-Zertifizierung


Eine Prognose, die sich (zum Glück) nicht bewahrheiten sollte. Die Wetterkapriolen endeten, der biologische Pflanzenschutz wirkte und die Ernte ließ kaum Wünsche offen: "Ja, zehn Prozent weniger Erntemenge, okay, aber dann doch ein traumhafter Jahrgang mit ausreichend Menge und sehr guten Qualitäten", durfte Martin Korrell nach der nervenaufreibenden Phase im ersten Umstellungsjahr eine positive Bilanz ziehen. Auch das zweite und dritte Jahr der Umstellung meistert das Korrell-Team, sodass der neue Jahrgang 2023 nun offiziell das EU-Bio-Siegel tragen darf. Für den Nahewinzer ist das die Erfüllung eines lang gehegten Traums, denn er steht aus Überzeugung hinter der biologischen Bewirtschaftung seiner Weinberge: "Wie können denn Weinberge als Spitzenlagen tituliert werden, wenn diese nicht im ökologischen Gleichgewicht bearbeitet werden? Nach meiner Überzeugung gehört das heutzutage untrennbar zusammen!", so Martin Korrell. 


Winzer Martin Korrell
Bio-Winzer aus Überzeugung: Martin Korrell leitet den vor fast 200 Jahren gegründeten Familienbetrieb in Bad Kreuznach-Bosenheim.


Hätte man dem Winzer vor gut 30 Jahren eine Betriebsumstellung auf biologischen Anbau vorgeschlagen, er hätte mit hoher Wahrscheinlichkeit abgewunken. Wen wundert‘s: Abgesehen davon, das biologischer Weinbau zur damaligen Zeit noch recht exotisches war, hatte der damals frischgebackene Winzergeselle ganz andere Hürden zu meistern. Als der damals 19 Jahre alte Winzersohn im Jahr 1995 von einem Praktikum in Australien zurückkam, fand er seinen Vater im Rollstuhl vor. Aufgrund eines Sturzes hatte sich der Seniorchef ernsthaft verletzt, an eine Mitarbeit bei der kurz bevorstehenden Weinlese war nicht zu denken. Zum "Sprung ins kalte Wasser" gab es keine Alternative, Winzersohn Martin Korrell wurde von heute auf morgen eigenverantwortlicher Kellermeister. 


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Einmal angefangen, blieb Martin Korrell dabei: 2003 übernahm er das Familienweingut in Bad Kreuznach-Bosenheim komplett, und seither arbeitet er Schritt für Schritt zusammen mit seiner Frau Britta und dem Weingutsteam an der Weiterentwicklung des Betriebs. Neben der Qualitätssteigerung richtete er sein Augenmerk dabei von Anfang an auch auf eine nachhaltige Wirtschaftsweise - eine Entwicklung, vor einigen Jahren im Entschluss mündete, den Betrieb komplett auf ökologischen Weinbau umzustellen. "Aus Überzeugung und eingedenk der Verantwortung für nachfolgende Generationen arbeitet das Weingut bereits seit Jahren nachhaltig. Die EU-Biozertifizierung war nur die logische Konsequenz dieses Schaffens", blickt Winzer Martin Korrell auf die wegweisende Weichenstellung hin zur EU-biozertifizierten Anbauweise zurück.


Weingut im Wandel: Winzerfamilie Korrell präsentiert ersten bio-zertifizierten Weinjahrgang


In den vergangenen drei meisterte der Betrieb die Umstellungsphase auf den Bio-Weinbau – keine leichte Herausforderung bei einer Betriebsgröße von rund 30 Hektar Weinbaufläche und einem Rebflächen-Besitz von der unteren Nahe bei Bosenheim direkt an der Grenze zu Rheinhessen bis zu Lagen rund um Norheim, Niederhausen und Schlossböckelheim an der mittleren Nahe, die fast 20 Kilometer entfernt vom Bosenheimer Weingut liegen. "Um mit dem Schlepper zu unseren entferntesten Weinbergen in Schloßböckelheim und Niederhausen zu fahren, ist man schon mal 30 bis 40 Minuten unterwegs. Aber das Endergebnis in der Flasche ist so großartig, da lohnt sich der Einsatz", so der Bosenheimer. Auch beim Wechsel auf die biologische Wirtschaftsweise weiterhin stets im Blick: die Weinqualität. "Die Entwicklung und stetige Steigerung der Qualität der Weine war und ist weiterhin oberste Prämisse unseres Handels", so Martin Korrell.
 

Winzer Martin Korrell vom Weingut Korrell Johanneshof
Kerngesunde und perfekt ausgereifte Rieslingtrauben in der Korrell'schen Spitzenlage Paradies.


Dabei ist die biologische Bewirtschaftung der Weinberge für den umtriebigen Nahewinzer mitnichten ein Hemmschuh in Sachen Weinqualität, ganz im Gegenteil. "Eine biologische Arbeitsweise im Weinberg fördert die Lebendigkeit der Böden, ein entscheidender Baustein für die Weinqualität, denn ein vitaler Boden fördert die Widerstandskraft und Vitalität der Reben und ist so die Grundlage für unverwechselbare und charakterstarke Weine", so Korrell, der davon überzeugt ist, mit der Umstellung auf biologischen Weinbau eine weitere qualitative Stellschraube in der Hand zu haben, um noch mehr Aussagekraft, Tiefe, Terroir-Prägung und Reifepotential in seine Weine bringen zu können.


Einzigartiges Terroir: Die Schätze der Nahe-Weinregion entdecken


Die bereits gefüllten ersten Weine des Jahrgangs 2023 scheinen diese zu bestätigen. "Der neue Jahrgang 2023 ist schon jetzt im Gutsweinbereich wunderbar trinkfähig. Die Weine sind gleichermaßen mit einem feinen Säurespiel und großem Potenzial versehen", so Martin Korrell. Der Charakter der Weine habe sich durch den biologischen Anbau schon jetzt leicht verändert: "Die Weine sind noch tiefgründiger geworden." Die elegante und klassische Handschrift des Weinguts, das die Typizität der Nahe in voller Vielfalt ausdrückt, ist aber gleichgeblieben.
 
Winzer Martin Korrell und Kellermeister Denis Bischof
Bei der gemeinsamen Probe der Jungweine aus dem Fass: Martin Korrell und Kellermeister Denis Bischof.

Ja, die Entfernung zwischen den Rebflächen des Gutes, die sich über eine Strecke annährend 20 Kilometern verteilen, stellt besondere Herausforderungen – aber missen möchte Martin Korrell sein Lagen-Portfolio keinesfalls, angefangen bei seinem Hausberg, dem Kreuznacher Paradies, über das Norheimer Dellchen und Norheimer Kirschheck bis zur Niederhäuser Klamm und zum Schlossböckelheimer Felsenberg. "Die Vielfalt der unterschiedlichen Böden hier an der Nahe ist unser größter Schatz. Das ist nicht nur in Deutschland einmalig, sondern weltweit", so Martin Korrell, der es in den vergangenen Jahrzehnten immer besser verstanden hat, die Unterschiede der Lagen aus seinen Weinbergen heraus zu kitzeln und das unterschiedliche Terroir in seinen Weinen begreif- und schmackbar zu machen. "Mit unserem Lagenportfolio haben wir die Möglichkeit, wie kaum ein anderes Weingut die Nahe als Anbaugebiet mit seiner ganzen Vielfalt widerzuspiegeln", so der Winzer und Kellermeister.

(Tipp: Wer das gesamte Korrel'sche Portfolio an Riesling-Spitzenlagen kennenlernen möchte, der erhält dazu mit der exklusiven "Korrell Löwenbox" eine besondere Möglichkeit. Mehr dazu am Textende.)


Nachhaltigkeit im Fokus: Ökologischer Weinbau und Ressourcenschonung


Die Umstellung des Weingutes auf biologischen Anbau und nachhaltiges Wirtschaften ist für Britta und Martin Korrell eine mehrfache Verpflichtung. Beide fühlen sich nicht nur dem Erhalt der Kulturlandschaft Weinbau verpflichtet, die für nachfolgenden Generationen gesund und zukunftsfähig erhalten werden soll, sondern auch dem harmonischen Zusammenspiel von Weinbau und Natur sowie einem nachhaltigen und ressourcenschonenden Wirtschaften insgesamt. Die mit dem aktuellen Weinjahrgang 2023 erfolgreich abgeschlossene Bio-Zertifizierung nach EU-Norm haben Britta und Martin Korrell deshalb von Anfang an ganzheitlich gedacht und sind dabei nicht bei der biologischen Bewirtschaftung der Weinberge stehen geblieben.
 
Britta und Martin Korrell vom Weingut Korrell Johanneshof
Haben immer ein offenes Ohr für die Fragen ihrer Kundinnen und Kunden zum Wein: Britta und Martin Korrell.

 

An vielen Ecken und Enden und bis ins Detail wurde an Stellschrauben gedreht, angefangen bei der regenerativen Energieproduktion mittels einer Solaranlage bis hin zum Einsatz von Leichtglasflaschen und der Nutzung von Masse-reduzierten Kartons aus Altpapier zur Schonung von Ressourcen und Verbesserung der Energiebilanz. "Im Moment", so Martin Korrell, "hört man den Begriff nachhaltig ja häufig. Aber was er denn wirklich bedeutet, auch in der praktischen Umsetzung, das erfährt man seltener. Für uns bedeutet Nachhaltigkeit viel mehr, als biologisch im Weinberg zu arbeiten. Er hat mit Respekt, Verantwortung und ganzheitlichem Denken zu tun. Deshalb wollen wir nicht lange reden, sondern einfach Fakten schaffen, was wir unabhängig von der Umstellung auf Bio auch getan haben". Auch deshalb klappert es seit einiger Zeit deutlich mehr im Karton bei den Korrells und ihren Weinkundinnen und -kunden. Der Grund: Die neuen Weine werden alle in naturfarbenen Kartons aus 80 Prozent Altpapier verpackt, die deutlich weniger Papiermüll als ihre blauen Vorgänger verursachen. Weil den neuen Kartons die Zwischenwände fehlen, klappern die Flaschen darin mehr, aber dafür entsteht deutlich weniger Müll als bei den blauen Karton-Vorgängern. Ein weiterer Mosaikstein: Alle Weinlieferungen versendet Familie Korrell „Carbon neutral“ und leistet damit bei jeder Bestellung einen weiteren Beitrag zur CO₂-Neutralität.
 

Weine vom Weingut Korrell Johanneshof
Weine aus dem ersten der erste bio-zertifizierten Weinjahrgang des Weinguts Korrell.

 

Auch auf tierische Hilfe setzt Familie Korrell bei der Umsetzung ihrer Nachhaltigkeits-Ziele: Bretonisches Zwergschafe (Ouessantschafe) helfen dabei, die Begrünung im Bereich unterhalb der Rebstöcke kurz zu halten, wodurch in diesen Parzellen eine maschinelle Bearbeitung der Begrünung reduziert werden kann. "Die Schafe schonen die Böden und tragen zusätzlich noch zu einer natürlichen Düngung der Weinbergsböden bei", so Martin Korrell. Damit sich die kleinen Schafe, die ihren Namen von der französischen Île d’Ouessant erhalten haben, im Hochsommer nicht an den wertvollen Trauben vergreifen, werden die Ruten der Reben eine Stufe höher als bisher angebunden. "So wachsen auch die Trauben höher hinaus - Pech für die kleinen Ouessant-Schafe", erzählt der Winzer mit einem Schmunzeln.

So nähert sich die Familie über viele Einzelschritte und Puzzleteile dem angestrebten Gesamtbild: Einem biologisch, CO₂-neutral und nachhaltig wirtschafteten Weingut, in dem vom Weinberg über den Keller bis zu Versand und Marketing darauf geachtet wird, das Gleichgewicht zwischen der Natur und ihrer weinbaulichen Nutzung, zwischen Ökologie und Ökonomie nicht aus dem Lot zu bringen und die vom Weinbau geprägte Kulturlandschaft an der Nahe auch für künftige Generationen lebendig und nutzbar zu erhalten.

Martin Korrell vom Weingut Korrell Johanneshof
Jahrgangspräsentation in der Vinothek des Weinguts.


Tipp: Korrell Löwenkiste & Korrell Löwenclub


Wer das gesamte Portfolio an Spitzenlagen, das vom Weingut Korrell an der Nahe bewirtschaftet werden, kennen lernen möchte, hat dazu eine besondere Möglichkeit: die Korrell Löwenkiste. Diese kommt Ende August auf den Markt und ist die erste bio-zertifizierte Löwenkiste des Weinguts. Die Einzellagen-Kollektion in exklusiver Sammler-Holzkiste beinhaltet alle Lagenrieslinge – angefangen beim vom Korrell‘schen Hausberg Paradies und dem Riesling Im Honigberg aus dem oberen exponierten Teilstück der Lage Paradies bis zu den streng selektierten und limitierten Weinen aus den Spitzenlagen Norheimer Dellchen und Kirschheck, Niederhäuser Klamm und Schlossböckelheimer Felsenberg. Einige der genannten Lagenrieslinge sind dabei nur für die Löwenkiste vorgesehen.

Weinexperte Markus del Monego (Master of Wine) hat die in der Löwenbox enthaltenen Lagenweine Jahrgang 2023 bereits verkostet und vergab herausragenden Bewertungs-Punkte: 

  • Kreuznacher Paradies: 98 Punkte
  • Kreuznacher Im Hönigberg: 97 Punkte
  • Norheimer Kirschheck: 96 Punkte
  • Norheimer Dellchen: 97 Punkte
  • Niederhäuser Klamm: 96 Punkte
  • Schlossböckelheimer Felsenberg: 95 Punkte

Eine Reservierung der Löwenkiste ist vorab möglich, die Abholung beziehungsweise Auslieferung ab September. Gut zu wissen: Wer Mitglied im neu gegründeten Korrell Löwenclub ist, erhält Zugang zu exklusiven Lagenweine und ausgewählten Raritäten, die speziell und ausschließlich über den Löwenclub in den Verkauf kommen. Im geschützten Löwenclub Bereich auf der Korrell-Website haben Mitglieder die Möglichkeit, rare und seltene Weine auch als Einzelflaschen zu erwerben. Zudem werden sie über neue exklusive Angebote informiert. Club-Zugang erhalten Weinfreunde, indem Sie entweder Weine in Subskription bestellen oder durch den Erwerb der Löwenclub-Box. Weitere Informationen dazu findest du hier: Löwenclub Mitgliedschaft.
 

Das Portfolio von Familie Korrell in Spitzenlagen:

  • Kreuznacher Paradies: Riesling und Burgunder, 9,5 Hektar, Muschelkalk/ Ton
  • Kreuznacher Im Honigberg: Riesling, 0,3 Hektar, Muschelkalk
  • Norheimer Kirschheck: Riesling, 3,5 Hektar, Schiefer/ Porphyr
  • Norheimer Dellchen: Riesling, 0,32 Hektar, Schiefer/ Porphyr
  • Niederhäuser Klamm: Riesling, 0,2 Hektar, Schiefer/ Vulkanverwitterung
  • Schlossböckelheimer Felsenberg: Riesling, 0,35 Hektar, Porphyr


Die weine der Korrell Löwenkiste
Die Weine der Korrell Löwenkiste.  Foto: Peter Bender
 
 
Werbehinweis: Dieser Bericht entstand im Auftrag, aber ohne Einflussnahme des Weinguts Korrell

 Text & Fotos soweit nicht anders angegeben: Moderne Topfologie | Kai Brückner
 Aufmacher-Collage Personenfoto link oben: Peter Bender
 Aufmacher-Collage Tierfoto rechts oben: Annie Spratt

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