Für mein allererstes Ramen-Rezept hier im Blog greife ich auf externe Kompetenz zurück. Deutlich mehr Ahnung von der asiatischen Küche als ich hat mein Sohn, weshalb ich ihm an dieser Stelle das Ruder überlasse. Im Gepäck hat er ein Mitbringsel aus seiner Studentenküche, ein vergleichsweise einfach umzusetzendes Rezept für Miso-Ramen mit Hackfleisch. Viel Spaß beim Lesen und Nachkochen!
Würzige Nudelsuppe zum Wohlfühlen: Ramen in allen Facetten
Fast jede Region in Japan hat ihre eigene Ramen Variante: Von den cremigen Hakata Tonkotsu Ramen aus dem Süden über die leichten Shoyu Ramen aus Toyko bis zu den deftigen Miso Ramen von Hokkaido, Ramen überraschen mit etlichen regionalen Ausprägungen und nahezu endlosen Möglichkeiten der Variation. Breit angelegt ist auch die Spanne der Zubereitungsmöglichkeiten. An einem Ende des Spektrums stehen Instant-Ramen inklusive fertiger Gewürzmischung aus dem Supermarkt oder Asia-Shop, wenn‘s schnell, einfach und super günstig zugehen soll eine Option. Ramen-Bowls lassen sich aber auch auf Fine Dining-Niveau zelebrieren. Ihre Komplexität lässt sich immer weiter steigern und der zu investierende (Zeit-)Aufwand erreicht bei Tonkotsu-Ramen, dem heilige Gral der Ramensuppe, seinen Höhepunkt. Allein das Kochen der dichten Vorbrühe für Tonkotsu-Ramen aus Schweineknochen dauert traditionell drei Tage.
Mir selbst passt zumeist etwas irgendwo im Mittelfeld ganz gut in den Ra(h)men: Ein alltagstaugliches Gericht, das satt macht und relativ leicht zuzubereiten ist. Eine ordentlichen Portion Ramen, die nach einem langen Tag unkompliziert zuzubereiten ist, die schmale Studentenkasse schont, satt macht und trotzdem nach etwas Gutem schmeckt. Genau bei diesem "Gut und günstig"-Ansatz liegt auch die ursprüngliche Wurzel der Suppe. Japanische Fabrikarbeiter und Tagelöhner, die eine sättigende Nahrung für wenig Geld brauchten, entdeckten "handgezogene Nudeln" (Ramen) als Suppeneinlage und machten diese in Kombination mit Soja, Miso und anderen typischen Zutaten populär. Zu diesem Ansatz passt Miso-Ramen mit Hackfleisch perfekt - eine Mahlzeit, die nicht allzu aufwändig zuzubereiten ist, satt macht und aufgrund der verwendeten Zutaten ein breites Spektrum von Geschmackseindrücken bereithält.
Die Brühe ist die Basis und das Bindeglied von Ramen, ihr widmen wir auch beim folgenden Rezept die meiste Aufmerksamkeit – wobei das Ganze trotzdem noch sehr fix über die Bühne geht. Übrigens: Schon bei der Brühe zeigt sich der Facettenreichtum von Ramen, denn Ramen-Brühe kann aus verschiedenen aromatischen Zutaten zubereitet werden. Es gibt klare und trübe Brühen, leichte und kräftige. Beliebt und verbreitet sind zum Beispiel Dashi Brühe aus Shiitake und Kombu, Gemüsebrühe auf der Basis von Wurzelgemüse, klare Hühnenbrühe (Tori Chintan) oder eine Brühe aus Schweineknochen (Tonkotsu). Bei einer sogenannten Doppelbrühe werden dann zwei verschiedene Brühen miteinander kombiniert – zum Beispiel Dashi und Gemüsebrühe. Dadurch lässt sich die geschmackliche Tiefe und der Umami-Faktor noch weiter steigern.
Da diese Brühen noch nicht gewürzt sind, werden sie auch als Vorbrühe bezeichnet. Erst im nächsten Schritt wird die Brühebasis mithilfe der sogenannten Tare, also mit einem Konzentrat weiterer Zutaten wie Sojasauce, Salz oder Miso Paste, abgeschmeckt. Von der Basis der jeweiligen Brühen leiten sich übrigens auch die Ramen-Namen ab: Bei Shoyu-Ramen spielt japanische Sojasauce in der Brühe eine tragende Rolle, bei Miso-Ramen kommt fermentierte Sojapaste ins Spiel. Shio-Ramen zeichnet sich durch eine salzige Brühe aus, die oft mit Hühner- und Fischbrühe (Dashi) zubereitet wird, die Brühe für Tonkotsu-Ramen wird aus Schweineknochen hergestellt. Hierzulande sind die bräunlich-klaren Shoyu-Ramen am weitesten verbreitet.
Du siehst: bereits beim Fond hast du viel Spielraum, sowohl was die Art der Vorbrühe als den Tare-Charakter angeht. Du bereitest die Brühe selbst zu? Perfekt! Da es bei diesem Ramen-Rezept fixer zugehen soll, greife ich zu einem Fonds aus dem Glas als Basis – zugegebenermaßen nicht der Gold-Standard der Kochkunst – aber ein probates und vertretbares Mittel, um den zeitlichen Aufwand für die Ramen-Zubereitung im Zaum zu halten. Meine Empfehlung: Greife zu einem hochwertigen Fond. Oder alternativ: kaufe eine fertige hochwertige Ramen-Brühe, zum Beispiel von der Marke J. Kinski, die ich für sehr empfehlenswert halte. Und wieviel davon?: Nun, willst du von der Suppe satt werden, dann rechne mit mit mindestens 400 Milliliter Brühe pro Person.
Da diese Brühen noch nicht gewürzt sind, werden sie auch als Vorbrühe bezeichnet. Erst im nächsten Schritt wird die Brühebasis mithilfe der sogenannten Tare, also mit einem Konzentrat weiterer Zutaten wie Sojasauce, Salz oder Miso Paste, abgeschmeckt. Von der Basis der jeweiligen Brühen leiten sich übrigens auch die Ramen-Namen ab: Bei Shoyu-Ramen spielt japanische Sojasauce in der Brühe eine tragende Rolle, bei Miso-Ramen kommt fermentierte Sojapaste ins Spiel. Shio-Ramen zeichnet sich durch eine salzige Brühe aus, die oft mit Hühner- und Fischbrühe (Dashi) zubereitet wird, die Brühe für Tonkotsu-Ramen wird aus Schweineknochen hergestellt. Hierzulande sind die bräunlich-klaren Shoyu-Ramen am weitesten verbreitet.
Du siehst: bereits beim Fond hast du viel Spielraum, sowohl was die Art der Vorbrühe als den Tare-Charakter angeht. Du bereitest die Brühe selbst zu? Perfekt! Da es bei diesem Ramen-Rezept fixer zugehen soll, greife ich zu einem Fonds aus dem Glas als Basis – zugegebenermaßen nicht der Gold-Standard der Kochkunst – aber ein probates und vertretbares Mittel, um den zeitlichen Aufwand für die Ramen-Zubereitung im Zaum zu halten. Meine Empfehlung: Greife zu einem hochwertigen Fond. Oder alternativ: kaufe eine fertige hochwertige Ramen-Brühe, zum Beispiel von der Marke J. Kinski, die ich für sehr empfehlenswert halte. Und wieviel davon?: Nun, willst du von der Suppe satt werden, dann rechne mit mit mindestens 400 Milliliter Brühe pro Person.
Die bunte Welt der Einlagen und Toppings für Ramen
Die vielen Möglichkeiten zur Ramen-Variation setzen sich bei den Einlagen und den Toppings der Suppe fort. Das fängt schon bei der Wahl der Nudeln an: Traditionelle werden für die Suppe schmale Weizennudeln (Ramen) genutzt, aber auch Soba aus Buchweizen oder die breiteren Udon sind eine vertretbare Wahl. Ramen und Soba in einer Suppe kombinieren? Auch das geht! Nimm einfach, worauf du Lust hast, oder was bei dir gerade im Haus ist.
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Ob Ramen, Soba oder Udon: Auch bei der Wahl der Nudel für die Bowl hast du die freie Auswahl. Foto: Montatip Lilitsanong |
Typische Einlagen und Toppings für die japanische Nudelsuppe sind Lauchzwiebeln und eingelegte Bambussprossen, frische Sprossen, Daikon Rettich, Algen (Noriblätter), Spinat, Zuckerschoten und Mais, verschiedenste Fleisch- und Fischsorten (z. B. Hackfleisch, Huhn, Schweinbauch), Wan Tan, frische und marinierte Pilze (z. B. Shiitake; Champignons; Mu-Err), gebratene oder gekochte Eier, eingelegter Ingwer und Sesam. Das Rezept unten mit Hack und Mais, Frühlingszwiebeln und Nori ist eine Zusammenstellung, die mir gut gefällt, aber sei bei den Zutaten ruhig experimentierfreudig. Bei Ramen ist erlaubt, was gefällt – und was Farbe und Geschmack ins Spiel bringt. Am besten orientierst du dich bei der Wahl der Einlagen und Toppings daran, dass im Gericht „alle Geschmäcker“ zum Tragen kommen, also alle fünf Geschmackssinne angesprochen werden: durch etwas Salziges, etwas Süßes, etwas Saures, durch viel Umami und ein klein wenig Bitteres ergänzt um etwas Scharfes. Auch beim Farbspiel setzte ruhig deutliche Akzente. Das Auge fühlt sich beispielsweise angezogen, wenn alle drei Ampelfarben vorkommen, also Rot, Gelb und Grün.
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Miso-Ramen mit Hackfleisch, Mais, Frühlingslauch und Ei. |
Rezept für Miso-Ramen mit Hackfleisch
Mengenhinweis: Die unten angegebene Menge ergibt ca. 3 Portionen. Für zwei Personen erhältst du also eine reichhaltige Ramen-Mahlzeit (pro Person ca. 1,5 Portionen) und für 3 Personen immer noch eine gut gefüllte Schale voll Ramen pro Kopf.
Du möchtest nur eine kleine Menge Suppe zum Auftakt eines mehrgängigen Menüs reichen? Auch dann kommst du mit den angegebenen Mengen aus. Erhöhe in diesem Fall einzig die Menge der Brühe auf 1 Liter und die Zahl der Eier auf 4.
ZUTATEN
Für die Brühe:
Für die Einlagen:
Für die Toppings:
Zusätzlich:
ZUBEREITUNG | ca. 40 Min.
Für die Brühe:
- 2 Knoblauchzehen
- 2 Schalotten
- 1 Stück Ingwer, etwa haselnussgroß
- 3 TL Sesam
- 3 gestrichene TL Miso-Paste (gelbes Shiro Miso* oder rotes Ama Mugi Miso*)
- 1 TL Sojasauce
- Salz
- schwarzer Pfeffer
- 1 EL Speiseöl
- 800 ml Geflügelfond (alternativ Gemüsefond oder eine Mischung aus verschiedenen Fonds)
- 1 EL Reisessig*
- 1 TL brauner Zucker
Für die Einlagen:
- 300 g Schweinehack
- 1 TL Miso-Paste (gelbes Shiro-Miso oder rotes Ama-Mugi-Miso)
- 1 TL Sojasauce*
- 1 EL Butter
- 3–4 gehäufte EL Sonnenmais
- Salz
- 3 Eier
- 160 g Weizennudeln (Ramen* oder Soba* - in mag die der Marke Hakubaku)
- 1 TL Yuzu (alternativ Limettensaft)
- 1 TL Speiseöl (z. B. Rapsöl oder Sonnenblumenöl)
Für die Toppings:
- 2–3 Frühlingszwiebeln
- 1/2 Nori-Blatt*
- getrocknete Chiliflocken (alternativ Chiliöl od. in feine Ringe geschnittene frische Chilischote)
- Sesam
Zusätzlich:
- Eiswürfel
ZUBEREITUNG | ca. 40 Min.
- Als Erstes erledige ein paar vorbereitende Arbeiten: Knoblauch und Schalotten jeweils fein würfeln, den Ingwer fein zerreiben. In einem gusseisernen Topf, der groß genug ist, um später die Brühe zu beinhalten, die Sesamkörner kurz trocken anrösten, bis die Körner anfangen zu duften. Sesam dann im Mörser zu einer feinen Paste zermahlen, dazu beim Zerreiben ein paar Tropfen Wasser hinzufügen.
- Den Topf erneut über mittelgroßer Flamme erhitzen. Wenn er heiß ist, das Schweinehack ohne Öl hineingeben. Breite es am Topfboden möglichst flach aus. Ein paar Min. anbraten, bis eine schöne Bräune entsteht, dann wenden und wiederholen. Nach und nach das Hack in kleinere Brocken auftrennen und weiterkochen bis es komplett durchgegart ist. 1 TL Miso mit 1 TL Sojasauce miteinander verschlagen und unter das Hack ziehen, dezent mit Salz und Pfeffer abschmecken. Das Fleisch mit einem Schöpflöffel aus dem Topf nehmen und warm halten. Das aus dem Fleisch ausgetretene Fett darf und soll im Topf bleiben.
- 1 EL Speiseöl im Topf erhitzen und darin die Schalotten glasig angedünstet. Dann Knoblauch und Ingwer hinzugegeben und 1 Min. sanft sautieren. Fond und Reisessig angießen und 5–6 Min. sanft köcheln. Das restliche Miso (1,5 EL), restliche Sojasauce (1 TL), Zucker und die zuvor zu einer Paste zermahlenen Sesamkörner unterziehen. Deckel aufsetzen und bis zur weiteren Verwendung warmhalten.
- Für den Mais bringst Du in einem kleinen Topf etwas Butter zum Schmelzen. Sobald sie eine sanfte Bräune angenommen hat, füge die Maiskörner hinzu. Lasse diese leicht anbräunen, aber vermeide es, sie weich zu kochen. Dann mit ein wenig Salz abschmecken und in einer Schale warm halten.
- Als nächstes kommen die weichgekochten Eier. Dazu in einem kleinen Topf Wasser zum Kochen bringen. Dann die Eier hinzufügen und ohne Deckel für 6 Min. kochen, wobei das Wasser nur noch sanft köcheln sollte. Eiswürfel in eine Schüssel legen und mit so viel Wasser auffüllen, dass die Eier gut darin schwimmen können. Nach den 6 Min. Kochzeit die Eier im Eiswasser abschrecken und abkühlen lassen, anschließend vorsichtig schälen und bei Zimmertemperatur lagern.
- Nun die Nudeln gemäß Packungsanweisung zubereiten. Bleibe dabei aber rund 30 Sek. unter der angegebenen Kochzeit. Grund: Die Ramen werden später in einer heißen Brühe serviert und garen darin noch etwas nach. Um zu vermeiden, dass sie in der Servierschüssel zu weich werden., halte die Kochzeit ein wenig kurzer als in der Zubereitung empfohlen. Ramen fertig gekocht? Dann abgießen, abschrecken und mit 1 TL Yuzu (alternativ Limettensaft) und 1 TL Speiseöl vermengen.
- Während der Kochzeit der Nudeln das Grün der Frühlingzwiebeln längs in sehr dünne Streifen schneiden. Schneide das Grün am besten in einem ganz flachen Winkel (ca. 20 Grad). So erhältst Du ein Geflecht langer dünner Streifen, das sich wie ein Büschel Moss ineinander verschränkt. Um den Frühlingszwiebel-Streifen etwas von ihrer Schärfe zu nehmen, lege sie für 1 Min. in eiskaltes Wasser. Dann abseihen und auf Küchenkrepp abtropfen lassen.
- Bevor es ans Anrichten geht, stelle die Brühe nochmals auf den Herd und bringe sie auf eine hohe Hitze. Die geschälten Eier längs halbieren und bereitlegen. Das Nori-Blatt in kleine Quadrate (ca. 5 mm Kantenlänge) schneiden. Gemacht? Dann setze als erstes eine Portion Ramen-Nudeln in die (am besten vorgewärmten) Schüsseln, Schalen oder tiefe Teller, in denen du servierst. Platziere neben die Nudeln etwas vom Hackfleisch. Gieße dann den heißen Miso-Sud an. Lege etwas gebutterten Mais und zwei Eierhälften auf. Verteile einige kleine Nori-Quadrate über die Ramen und streue Sesamkörner und getrocknete Chiliflocken (alternativ: Chiliöl oder Ringe einer frischen Chilischote) auf.
Foto Ramen-Imbiss: Pete Walls
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