25|05|2017 Was das Tolle an der Welt der Weingüter ist? Nicht nur, dass es immer wieder neue zu entdecken gibt, sondern auch, dass in altbekannten Gütern Jahr für Jahr ein neuer Jahrgang präsentiert wird, der stets ein wenig anders schmeckt und dazu einlädt, sich erneut auf Entdeckungsreise durch das Weinsortiment zu begehen, sich überraschen zu lassen und nach eigenem Geschmack alte Weinfavoriten zu bestätigen oder ganz neue zu küren. Genau so sein wird es auch bei der Jahrgangspräsentation, zu der Winzerfamilie Forster am Pfingstmontag, 5. Juni, von 11 bis 18 in ihr Weingut an der Nahe in der Burg-Layer-Straße 20 in Rümmelsheim einlädt - und auf diese für alle Besucher offene Probe (Eintritt frei) freue ich mich persönlich ganz besonders.
Warum? Das hat gleich mehrere Gründe: Nummer eins: Bereits im vergangenen Jahr (in dem ich das zum Ecovin-Verband gehörende Weingut Forster übrigens erstmals kennen lernte) haben mich einige der Weine extrem begeistert - und zwar so sehr, dass sie es in meiner persönlichen Bestenliste Jahrgang 2015 bis weit oder sogar ganz nach oben schafften - doch dazu später mehr. Grund Nummer zwei: Georg und Margit Forster werden am Pfingstmontag in ihrem Weingut nicht nur den neuen Jahrgang 2016 ihres bekannten Weinsortiments vorstellen, sondern auch eine Premiere feiern. Erstmals werden die neuen, mit dem Weinjahrgang 2016 erstmals aufgelegten "Entdeckerweine" des Gutes präsentiert.
Seefahrer, Bergsteiger, Wüstenwanderer
Margit und Georg Forster bei der Rebpflege im Weinberg. |
Für Weinfreunde bieten die "Abenteurerweine" die spannende Gelegenheit, einen Weinbergsboden in drei verschiedenen Ausprägungen zu erleben. Denn die Trauben für die drei besonderen Rieslinge wuchsen auf einem von der Gesteinszusammensetzung vergleichbaren Boden, aber in drei verschiedenen und voreinander entfernten Lagen. Dreimal Riesling, dreimal verschiedene Herkünfte, dreimal eine andere Interpretation, eine anders erzählte Weingeschichte. Mit den "Abenteurerweinen" können sich Besucher der Jahrgangspräsentation auf eine See-, eine Berg- und eine Wüstenrieslingtour begeben.
Welche Tour einem davon persönlich am meisten zusagt und welcher "Entdeckertyp" man ist, gilt es bei der Jahrgangspräsentation herauszufinden. Ich bin gespannt, denn auch ich kenne die Weine noch nicht. Für mich persönlich bei der Probe herauszufinden gilt es zudem, wie viel Platz ich in meinem Weinkeller für neue Forster-Weine reservieren muss. Eine nicht unwichtige Frage, denn im vergangenen Jahr war der "Platzanspruch" dieser Weine beachtlich groß. Begeistert und "geflashed" von einigen Tropfen des Jahrgangs 2015 taufte ich Winzerfamilie Forster nach dem Besuch der letztjährigen Jahrgangsprobe kurzerhand in in die "Fantastic Forsters" um, nachzulesen im Bericht mit dem Titel The Fantastic Forsters: Vier formidable Weine vom Jahrgang 2015 hier im Blog.
Einige der damals entdeckten Weine setzten sich dann schnell in meinen persönlichen Bestenlisten Jahrgang 2015 fest - und ein Wein hat sogar einen Spitzenplatz inne. Der Riesling halbtrocken 2015 aus dem Keller des Weingutes Forster ist der in unserem Haushalt der meist getrunkene Wein des vergangenen Weinjahrgangs. Eine wirklich fantastische Leistung, denn das auf diesem Spitzenplatz jemals ein halbtrockener und kein trockener Riesling landen wird, hätte ich bis zur Begegnung mit dem Forsterschen Wein nie und nimmer auch nur im Ansatz in Rechnung gestellt.
Riesling vom Kies und Riesling vom roten Schiefer
Ein weiterer Forster-Wein gehört zu meiner Top-5-Liste der besten trockenen Rieslinge des Jahrgangs 2015, und zwar der Riesling vom Kies. Zusammen mit dem Riesling vom roten Schiefer gehört der „Vom Kies“ zu den "ERDENweinen" der Forsters, die ihr Sortiment in die aufsteigenden Kategorien NAHEweine, ERDENweine und LAGENweine einteilen. Die weißen und roten ERDENweine schickt Winzerfamilie Forster ins Rennen, um die unterschiedlicher Weinbergsböden zum Klingen zu bringen - und das gelingt mit dem Riesling-Duo "vom Kies" und "vom roten Schiefer" in beeindruckender Manier. Was beide Weine auf dem Kasten haben, bewiesen sie bereits beim Wettbewerb „Internationaler Bioweinpreis“. Den "Riesling vom roten Schiefer 2015" adelte die Jury im vergangenen Jahr mit der Höchstauszeichnung "Großes Gold" (und 96 PAR-Punkten). Ein Jahr zuvor kletterte der Forstersche "Riesling vom Kies" sogar noch etwas höher, er erhielt ebenfalls "Großes Gold" und kratzte mit 99 von 100 möglichen PAR-Punkten tatsächlich an der Decke des Weinhimmels - kein anderer Weißwein erhielt bei diesem internationalen Biowein-Wettbewerb eine derart hohe Bewertung.
Mein Favorit dieses Spitzenwein-Duos beim Jahrgang 2015: mit hauchdünnem Vorsprung der "Riesling vom Kies". Wer von beiden beim Jahrgang 2016 das Rennen machen wird, wird sich bei der Jahrgangsprobe am 5. Juni zeigen. Zu probieren gibt es dann das gesamte aktuelle Sortiment der Forstes, darunter neben Riesling von trocken bis rest- und edelsüß auch Weißburgunder und Scheurebe, Früh- und Spätburgunder - letzteren als Rosé und Rotwein sowie erstmals in diesem Jahr auch als Blanc de Noir. Eine Besonderheit im aktuellen Sortiment ist zudem der "Spätburgunder saignee", ein "Weißer aus roten Trauben", so Georg Forster, "quasi der Aderlass des Rotweines, komplett durchgegoren, sehr filigran und mit einer sehr feinen Frucht."
Also: Es gibt viel zu entdecken im Weingut Forster in Rümmelsheim an der Nahe! Vorbeischauen lohnt sich!