23|04|2019 Am 1. Mai, dem „Tag der Arbeit“, noch nichts vor? Dann fix den Kalender gezückt und für den Feiertag-Mittwoch einen Termin eintragen. Ort: Wein- und Sektgut Bamberger, Meddersheim, Nahe. Zeit: 11 bis 17 Uhr. Anlass: Jahrgangspräsentation mit Gelegenheit zur Verkostung aller Weine und Sekte der aktuellen Kollektion, der frisch gefüllten Tropfen des Jahrgangs 2018 und einiger „Besonderheiten“ (dazu später mehr). Drumherum: Einblicke in Vinothek und Keller, „A-la-Hand“ Selbstgemachtes fürs Auge, frisch zubereitete Leckerbissen für den kleinen Hunger sowie Informationen aus erster Hand von Winzer- und Sekterzeuger Heiko Bamberger und seiner Familie.
Laden zur Jahrgangspräsentation am 1 Mai ein: Ute und Heiko Bamberger. |
2019 – ein besonderes Jahr im Wein- und Sektgut Bamberger
Das Jahr 2019 ist ein Besonderes im Wein- und Sektgut Bamberger in Meddersheim an der Nahe, und zwar in mehrfacher Hinsicht. Für Winzer- und Sekterzeuger Heiko Bamberger markiert dieses Jahr eine ganz besondere berufliche Wegmarke, denn der 49-Jährige steht seit nunmehr einem Vierteljahrhundert im Gut in der Verantwortung und bringt nun seinen 25. Jahrgang in die Flaschen. Eine bemerkenswerte Zeitspanne, an die der junge, damals 24 Jahre alte Winzersohn gar nicht zu denken wagte, als ihm sein Vater Karl-Kurt Bamberger 1993 die technische Verantwortung für den Betrieb übergab. 1994 füllte der frischgebackene Ingenieur für Weinbau und Oenologie dann seinen ersten Jahrgang, den er im Keller verantwortet hatte, in Flaschen. „In dieser langen Zeit hat sich vieles geändert. Aber manches ist auch gleich geblieben“, so Heiko Bamberger.
„Nicht mehr vom Beliebigen, sondern weniger vom Besonderen, das ist unsere Maxime.“
Heiko Bamberger
Was sich verändert hat: Vor 25 Jahren verfügte das Gut über 6,5 Hektar Rebfläche, heute sind es gut 15 Hektar, die im Ertrag stehen. Was gleich geblieben ist: Das Streben danach, authentische und qualitativ hochwertige Weine in die Flaschen zu bringen. „Qualität war immer unsere Maxime und ist es auch immer geblieben, auch beim Wachstum“, so der 49-Jährige
Riesling extra brut Réserve, eines der Schaumwein-Spitzenprodukte des Hauses. |
Nicht mehr vom Beliebigen, sondern weniger vom Besonderen, das ist die Maxime der Meddersheimer Winzerfamilie, und dies gilt auch für die zweite Konstante der Arbeit. Denn seit über drei Jahrzehnten widmen sich die Bambergers mit Leidenschaft der Erzeugung feiner Schaumweine. Bereits 1984 wurde ein Teil des Weinjahrgangs im klassischen Flaschengärverfahren versektet, und seitdem hat sich die Sektherstellung zu einem echten Alleinstellungsmerkmal des Familienweingutes entwickelt: „In einer vergleichbaren Größenordnung macht das an der Nahe kein anderes Familienweingut“, so Heiko Bamberger. Gut 20 Prozent der gesamten Traubenernte sind für die Sekterzeugung vorgesehen, die mittels klassischer Flaschengärung erzeugten Spitzenprodukte des Hauses werden drei, vier, fünf oder sogar sechs Jahre auf der Hefe gelagert und gewissenhaft von Hand am Rüttelpult gedreht, bevor sie degorgiert und in den Verkauf gebracht werden.
Besondere Tropfen: Jubiläumswein & Jubiläumssekt
25 Jahrgänge Wein und Sekt erfolgreich an- und ausgebaut, an diesem persönlichen Jubiläum lässt Heiko Bamberger Freunde und Kunden des Gutes in passender Weise teilhaben. Bei der Jahrgangspräsentation am 1. Mai werden zwei ganz besondere Tropfen ihre öffentliche Premiere feiern, denn dann stehen für die Besucher sowohl ein besonderer Jubiläumswein als auch ein Jubiläumssekt zum Verkosten bereit. Vor dem 1. Mai möchte Heiko Bamberger noch keine Details über beide Jubiläumstropfen verraten, aber „soviel sei verraten: Zu diesem besonderen Anlass haben wir bei Wein und Sekt etwas ganz Besonderes, etwas Außergewöhnliches in die Flaschen gebracht.“
Jubiläum: 25 Jahrgänge hat Winzer und Sekterzeuger Heiko Bamberger bereits in die Flasche gebracht. |
2019 – ein neues Etiketten-Design für Weine und Sekte
2019 ist für Ute und Heiko Bamberger aber auch noch aus einem anderen Grund ein besonderes Jahr. Denn nach mehrmonatiger Vorbereitung erhalten alle neuen Weine und Sekte des Gutes eine brandneue Flaschenausstattung. „Die letzte Etiketten-Neugestaltung liegt zehn Jahre zurück. Wir hatten den Eindruck, das jetzt die richtige Zeit für eine Modernisierung ist“, so Ute Bamberger. Die Zielrichtung der Neugestaltung, die von der Agentur „medienagenten“ aus Bad Dürkheim begleitet wurde: Mehr Raum auf den Etiketten für Zusatzinformationen. „In den vergangenen Jahren“, so Ute Bamberger, „haben wir im Gespräch mit unseren Kunden gemerkt, dass Informationen zum Produkt, die über die gesetzlich geforderten Angaben hinaus gehen, gerne gesehen sind.“
Links das bisherige, rechts das neue Flaschenetikett. Der Gutsname Bamberger tritt deutlicher in den Mittelpunkt. |
Welche Rebsorten stecken in einer Sekt-Cuvée, wie lange lagerte ein Sekt auf der Feinhefe und wann wurde er degorgiert? Auf welchem Boden ist ein Wein gewachsen und welche Merkmale sind bedeutend für eine Einzellage? Informationen wie diese fanden auf unserem bisherigen Einzeletikett einfach keinen Platz. „Das wird sich nun ändern, denn die neue Gestaltung sieht ein Rückenetikett für alle Weine und Sekte vor“, verrät Heiko Bamberger. Hefelagerzeit und Degorgier-Zeitpunkt, Lesezeitpunkt, Ausbaudetails, Angaben zu den Rebsorten und Weinlagen, das Rückenetikett bietet Platz, um in kompakter sowie gut erkenn- und lesbarer Form Wissenswertes zu den Sekten und Weinen mitteilen zu können. „Zudem können wir hier künftig auch Erläuterungen zu Sekt- oder Wein-Sondereditionen unterbringen“, so der 49-Jährige.
Das neue Rückenetikett bietet Platz, um in kompakter Form Wissenswertes zu den Sekten und Weinen mitteilen. |
Klar gegliedert und gut lesbar präsentiert sich auch das Vorderetikett. Punktierte Linien gliedern die Fläche im „Informationsbereich“ und verleihen dem Etikett in Grundzügen die Anmutung einer mit Linien versehenen alten Karteikarte. Merkmale, die auf dem bisherigen Etikett prägend waren, werden aufgegriffen. Im oberen Bereich des Vorderetiketts prangt (noch deutlicher erkennbar als bisher) der Name Bamberger, darunter sind beim Wein Angaben zur Rebsorte und zum Jahrgang aufgeführt. Linkerhand daneben wird das prägende grafische Merkmal des Vorgänger-Etiketts in kleiner Form wieder aufgenommen: der goldfarbene stilisierte Weinstock mit langer Rute zur rechten und kurzem Zapfen zur linken Seite.
In verkleinerter Form wird auf dem neuen Etikett die großflächige stilisierte Weinrebe des alten Etiketts (rechts) übernommen. |
Eine weitere Neuerung: Die neuen Etiketten werden zur farblichen Unterscheidung des Sortiments genutzt. „Die Grundfarbe des Etikettes für unsere Weine im Einstiegssegment wird künftig Weiß sein, bei den Spitzenweine hingegen ein dunkles Grau“, verrät Heiko Bamberger. Wie die neue Flaschenausstattung aussieht und wirkt, das werden die Besucher der Weinpräsentation am 1. Mai sehen können. Dort werden auch einige Weine des neuen Jahrgangs 2018 vorgestellt und zum Probieren bereit stehen, die bereits alle mit den neuen Etiketten versehen sind.
Gutsname, Rebsorte, Jahrgang: Prägnant und übersichtlich präsentiert das Vorderetikett die wichtigsten Informationen. |
Und was gibt es sonst noch zu probieren?
Neben dem Jubiläumssekt und Jubiläumswein wird bei der Weinpräsentation am 1. Mai die gesamte aktuelle Wein- und Sektkollektion des Gutes vom trockenen Gutswein bis zum edelsüßen Spitzenprädikat zum Probieren bereit stehen, darunter auch frisch gefüllte Gutsweine wie Riesling, Weißburgunder, Grauburgunder und Blanc de Noir, sowie (soweit noch verfügbar) Weine aus Vorgängerjahren. Die aktuell im Verkauf befindlichen Jahrgänge der Lagenweine (Riesling, Weiß- und Grauburgunder, Pinot Noir) dürfen ebenso verkostet werden wie der „ein oder andere Lagenwein aus 2018“, so Heiko Bamberger. In den Verkauf kommen diese blutjungen Lagenweine aber erst im nächsten Herbst oder noch später, denn ihnen gönnt Heiko Bamberg noch eine angemessene Zeit für die Flaschenreife. „Bei uns gibt es keine Turbo-Weinproduktion. Jeder Wein erhält so viel Zeit, wie er für seine individuelle Entwicklung hin zur optimalen Präsentation in der Flasche braucht.“
Ute Bamberger (oben) leitet bei der Jahrgangspräsentation den Verkauf. |
„Gut Ding will Weile haben“, auch bei den Sekten gilt diese Maxime. Hier dürfen sich Besucher auf eine breite Palette an Schaumweinen aus den Jahrgängen 2011 bis 2015 freuen, so auf den Plaisier Riesling trocken, einen halbtrockenen Gewürztraminer und auf die Sekte Cuvée Pinot und Riesling brut aus dem exzellenten Jahrgang 2015. „Ein ganz toller Sektjahrgang“, so Heiko Bamberger. „Die 2015er sind echte Strahlemänner. Sehr aromatisch, sehr präsent und intensiv, zugleich aber auch von sehr feinen Reifenoten durchzogen. Die 2015er bieten von allem ein bisschen mehr, ohne dabei ihre Balance zu verlieren.“
„Der #attitude überrascht und kann zudem Sachen, die andere Sekte und Weine nicht können.“
Ute Bamberger
Ebenfalls zum Verkosten bereit stehen werden die Spitzenprodukte der Bamberger‘schen Schaumweinproduktion, die Sekte Riesling extra brut Réserve 2013, Pinot brut nature Réserve 2011 und „#attitude zero dosage“ 2015. Mit dem letztgenannten Schaumwein beschritten Heiko und Ute Bamberger im vergangenen Jahr einen neuen Weg, denn der „#attitude“ ist der erste Gewürztraminer-Sekt (mit einer minimalen Riesling-Zugabe) im Haus, der ohne Dosage, also „zero dosage“ und somit „knochentrocken“ ausgebaut wurde.
In der Nase zeigt der „#attitude“ in typischer Traminer-Art intensive florale und fruchtig-exotische Noten und assoziiert dadurch Süße, die er am Gaumen durch seinen minimalen Restzuckergehalt aber nicht in der erwarteten Größenordnung liefert. Stattdessen trumpft er auf der Zunge mit seiner gleichermaßen kraftvollen und stoffigen wie von feinen Fruchnoten getragenen feminin-eleganten Art auf. „Ein Schaumwein, der überrascht und zudem gerade mit Blick auf die Kombination zu Speisen Sachen kann, die andere Sekte und Weine nicht können“, schwärmt Ute Bamberger, die gleich Speisepartner für den „#attitude“ wie am Schnürchen abspult: „Alter Iberico Schinken, Brie mit einem fruchtigen Senf, mit Knoblauch und Chili gewürzte Lammhackbällchen vom Grill, fruchtig-würzig marinierte Lammkoteletts, Thunfisch-Stücke in Sesamkruste mit Sojasauce . . .“
Na, Lust bekommen, den „#attitude“, die anderen Sekte und die Weine aus dem Wein- und Sektgut Bamberger zu probieren? Dann . . . siehe Textanfang: Schnell den Kalender gezückt und für den 1. Mai folgenden Termin fest eintragen. Ort: Wein- und Sektgut Bamberger, Meddersheim an der Nahe. Zeit: 11 bis 17 Uhr. Anlass: Jahrgangspräsentation mit Gelegenheit zur Verkostung aller Weine und Sekte. Wir sehen uns dort!
Winzerfamilie Bamberger heißt zur Jahrgangspräsentation herzlich willkommen! |
Wein- & Sektgut Bamberger
Montag bis Freitag 8–12 und 13.30–18 Uhr
Du möchtest noch mehr über Heiko Bamberger und seine Arbeit erfahren. Dann findest Du hier im Blog zwei Reportagen über den Winzer und Sekterzeuger, und zwar unter den Titeln Tief verwurzelt in der Heimat: Die Weine von Heiko Bamberger und Riesling- und Pinot-Sekt von der oberen Nahe - das perlt!
Die Vinothek des Wein- und Sektgutes Bamberger. |
Fotos Flaschenetiketten & Jahrgangspräsentation: Moderne Topfologie