"Klassisch" bedeutet bei Linsensuppe für mich: Rein kommen Karotten und Lauch, Sellerie und Kartoffeln sowie (für Fleischesser) Wiener oder Frankfurter Würsten, aber auf keinen Fall gelbe oder rote Linsen. Denn letztere zerfallen beim Kochen sehr schnell und machen die Suppe breiig, und das ist für eine klassische Linsensuppe ein No-Go. Um einen schönes Spiel der Konsistenz zwischen der Suppenflüssigkeit und den Linsen zu erhalten, sollte die Linseneinlage zwar gar, aber noch weitestgehend bissfest sein.
Berglinsen, Puy-Linsen, Alb- und Delikatesse-Linsen
Tellerlinsen werden in deutschen Küche am häufigsten verwendet - auch für Linsensuppe. Sie sind die größte Linsensorte und es gibt sie in grün, braun oder gelblich. Getrocknete Tellerlinsen, die vorab eingeweicht wurden, haben Kochzeit von 30 bis 45, ohne Einweichen bis zu 60 Minuten. Gerne verwendet werden Tellerlinsen für Suppe, Eintopf und Linsensalat. Allerdings: Ihre Schale platzt beim Kochen zumeist leicht auf, so dass ihre Konsistenz durch das Kochen weich und sämig wird - für meinen Geschmack für eine Linsensuppe zu sämig. Mein Favoriten für die Linsensuppe waren deshalb bisher entweder die kleinen und aromatischen Berglinsen oder die kleinen Puy Linsen oder Le Puy Linsen mit ihrem feinen nussigen Geschmack aus der französischen Auvergne. Beide Sorten müssen nicht eingeweicht werden und bleiben relativ bissfest, die Kochzeit beträgt je nach Sorte zwischen circa 20 und 30 Minuten.
Herzhaft-deftiges Soulfood: Linsensuppe. |
Ein Zubereitungstipp vorab: Ich rühre in meine Linsensuppe sehr gerne zur abschließenden Würzung einen Klecks Ur-Rezept-Senf aus der Monschauer Senfmühle*(Moutarde de Montjoie) ein, sehr gut zur Suppe passt aber auch ein ein Teelöffel Senfkaviar pro Teller, wie es hier auf den Fotos zu sehen ist. Wie machen? Keine Schwierigkeit! Hier im Blog findest Du auch ein Rezept für Senfkaviar.
Rezept für Linsensuppe
- 350 g Delikatess-Linse grün*
- 1 Zwiebel
- 150 g Möhren
- 150 g Knollensellerie
- 150 g Lauch
- 1 EL Butterschmalz
- 1 Lorbeerblatt
- 250 g festkochende Kartoffeln
- Salz
- Pfeffer
- 2 TL gekörnte Brühe
- 1 EL Aceto Balsamico*
- als Einlage: Wiener oder Frankfurter Würstchen
- zum Abschmecken: mittelscharfer Senf oder Senfkaviar
- als Beilage: Baguette-Scheiben
Zubereitung | ca. 60 Min.
- Die Linsen in ein Sieb geben und mit kaltem Wasser abbrausen. Die Zwiebel in kleine Würfel schneiden. Möhren und Sellerie in kleine Würfel, das Weiße vom Lauch in Ringe schneiden.
- Die Zwiebel in einem großen Topf in Butterschmalz 2–3 Min. anschwitzen. Dann Möhren, Sellerie und Lauch dazugeben und unter Rühren 3–4 Min. mit andünsten. Gewaschene Linsen und das Lorbeerblatt dazugeben und mit ca. 1,5 Liter kaltem Wasser aufgießen. Zum Kochen bringen, dann die Hitze herunterregeln und die Suppe sanft weiter köcheln lassen. Wichtig: Während des Garvorgangs die Suppe nicht salzen.
- Nach etwa 30 Min. die gewürfelten Kartoffeln dazu geben. Sind die Linsen, die Kartoffeln und das Gemüse gegart, das Lorbeerblatt entfernen. Die gekörnte Brühe einrühren und mit Salz, schwarzem Pfeffer und Aceto abschmecken. Wer mag, erhitzt vor dem Servieren in Scheiben geschnittene Wiener oder Frankfurter Würstchen in der Suppe. Nachdem die Suppe im Teller ist, einen Klecks groben Ur-Senf* oder etwas Senfkaviar einrühren. Sehr gut zur Linsensuppe passen als Beilage Baguette-Scheiben.
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