Kleine Schweinereien für große Genießer: Apfel-Cutney



06|10|2019   Was bei unseren Großeltern noch gang und gäbe war, ist mit der Erfindung und Verbreitung des Kühlschranks in den vergangenen Jahrzehnten immer mehr in Vergessenheit geraten: die Tradition des Einmachens. Ist die Konservierung von Obst, Gemüse und ausgewählten anderen Lebensmitteln also nur noch etwas für Omas und Opas? Mitnichten! Einmachen liegt bei jüngeren Genießern und auch in der gehobenen Gastronomie wieder voll im Trend: Mit viel Liebe zum Produkt werden heute wieder Marmeladen, Chutneys und Liköre, süßsaurer Kürbis und salzige Zitronen eingemacht.

Jetzt geht‘s (wieder) ans Eingemachte!


Ein kulinarischer Trend, der ebenso einfach zu erlernen wie effektiv ist, um die Schätze der Natur auch für die Zeit weit nach der Ernte halt- und nutzbar zu machen. Hinzu kommt: Wer einmal selbstgemachtes Apfel-Chutney zu Käse oder Fleischgerichten oder Erdbeerkonfitüre aus der eigener Heim-Produktion zum Frühstück genossen hat, der lernt schnell den natürlichen, intensiven und individuellen Geschmack der Eigenerzeugnisse schätzen und möchte nur noch ungern zurück zur genormten Ware aus den Produktionsstraßen der Lebensmittelindustrie.

Einmachen ist nichts anderes als das Konservieren von Obst, Gemüse oder anderen Lebensmitteln mit Hilfe bestimmter Zutaten und Techniken. So wird zur Konservierung beim sauren Einmachen ein Essig-Sud verwendet, während beim salzigen Einmachen stark gesalzenes Wasser eingesetzt wird. Beim süßen Einmachen für Konfitüre wird hingegen Regel Zucker beziehungsweise Gelierzucker genutzt.



Ob sauer, salzig oder süß: die für das Haltbarmachen ausgewählten Lebensmittel werde anschließend in ein steriles Glas gefüllt und in einem kochenden Wasserbad erhitzt (dieser Vorgang wird als Einkochen oder Einwecken bezeichnet) oder aber zunächst in einem Topf gekocht und dann in sterile luftdichte Gläser mit Schraubdeckel gefüllt, wofür der Begriff Einmachen verwendet wird. So oder so: In beiden Fällen werden Mikroorganismen unschädlich gemacht. Richtig eingemacht, sind Obst und Gemüse für mehrere Monate konserviert. Oberstes Gebot dabei: absolute Sauberkeit!


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Zum Einmachen eignet sich eine große Vielfalt an Obst und Gemüse: Beeren und Äpfel, Birnen oder Mango, Kürbis, Möhren, Zucchini, Tomaten und, und, und. Dies lassen sich zu Kompott, Konfitüre, Gelees oder Chutneys verarbeiten. Die Vorgehensweise: Das ausgewählte Obst oder Gemüse wird zunächst mit den ausgewählten weiteren Zutaten gekocht und anschließend heiß in sterilisierte Gläser gefüllt, am besten in solche mit Schraubdeckeln. Anschließend die Gläser schnell verschließen, für rund zehn Minuten auf den Kopf stellen und dann wieder umdrehen. Sind die Gläser komplett erkaltet, lassen die Metalldeckel in der Regel ein leichtes Knacken vernehmen und biegen sich nach innen. Ein Vakuum ist entstanden.

Apfel-Chutney: Ein Basisrezept, viele Variationsmöglichkeiten


Neben den Grundzutaten sorgt eine Vielzahl von Aromen, Gewürzen und anderen Zugaben für die besondere Note des Eingemachten. Konfitüren erhalten beispielsweise durch Vanille, Zitrone oder Minze einen besonderen Pfiff. In Chutneys bringen Lorbeer, Senfkörner, Piment, Ingwer und Honig Abwechslung ins Spiel. Einmal eingeübt, lässt sich durch die Variation der Zutaten schnell Eingemachtes kreieren, das genau dem persönlichen Geschmack entspricht. Ausprobieren kannst Du das auch mit dem unten aufgeführten Rezept für ein Apfel-Chutney, das besonders gut zu einem Fondue und zu Käse, aber auch zu herzhaft Gegrilltem passt. Ausgehend von der Grundzubereitung lässt sich das Chutney-Rezept zum Beispiel variieren, indem Du zum Kochen ein geriebenes daumengroßes Stück Ingwer hinzufügt. Oder einen Teelöffel Senfkörner. Oder etwas Chili im Mörser grob vermahlene Korianderkörner. Oder Vanille und Rosinen. Oder einen Hauch Curry beziehungsweise Garam Masala und Zimt und, und, und.

Rezept für Apfel-Chutney 



Zutaten | für 4 Personen:

  • 800 g Äpfel
  • 200 g Zwiebeln
  • 100 ml Wasser
  • 450 g Zucker
  • 400 ml Apfel- oder Obstessig (alternativ 200 ml Essig und 200 ml Weißwein)
  • eine Prise Cayennepfeffer

Zubehör

  • Mit kochendem ´Wasser ausgespülte Gläser mit Deckel

Zubereitung  |  ca. 40 Min. plus Abkühlzeit

  1. Zunächst Äpfel und Zwiebeln schälen, in Stücke schneiden und anschließend in 100 ml Wasser langsam kochen.
  2. Zucker in einem großen Topf unter Rühren schmelzen und leicht bräunen lassen. Äpfel und Zwiebeln hinzufügen, kurz rühren und dann mit Wein und Essig-Mischung ablöschen
  3. Zucker und Essig dazugeben und unter ständigem Umrühren weitere 20 Minuten köcheln. Anschließend mit etwas Cayennepfeffer abschmecken, in die vorbereiteten, ausgekochten Twist-Off-Gläser füllen, verschließen und für 10. Min. auf den Kopfstellen. Das Chutney passt sehr gut zu Käse, Fleisch und Fisch.





Foto Apfel-Chutney: Obst & Gemüse – 1000 gute Gründe  |  Foto Äpfel: Annie Spratt 
Foto Eingemachtes: Reka-Biro Horvath  |  Foto Apfelbaum: Anna Kaminova